„Zunehmend struktureller Natur“: „Zunehmend struktureller Natur“ Rezession bleibt: IfW korrigiert Konjunkturprognose nach unten

KIEL. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat in seiner jüngsten Konjunkturprognose eine Fortsetzung der Rezession vorausgesagt. 2024 dürfte das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands  demnach um 0,1 Prozent zurückgehen. Im Sommer war noch ein Wachstum von 0,2 Prozent prognostiziert wordene. „Die Aufwärtssignale, die die Frühindikatoren noch im Sommer sendeten, haben sich nicht verfestigt“, erklärte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. Demnach haben vor allem die „staatlich stark beeinflußten“ Dienstleistungsbranchen zugelegt. Dagegen sei die Wirtschaftsleistung der Industrie und der Bauwirtschaft mit einem Verlust von 2,7 Prozent beziehungsweise 4,3 Prozent überdurchschnittlich gesunken.

Erst 2025 soll die Wirtschaftsleistung wieder um 0,5 Prozent steigen. Erwartet wurde zuvor ein Wachstum von 1,1 Prozent. „Insgesamt stottert die deutsche Wirtschaft in eine blutleere Erholung, auch weil die Wirtschaftspolitik keine verläßlichen Weichenstellungen vorzunehmen vermag“, merkte Kooths an.

IfW-Präsident gibt strukturellen Problemen Schuld an Rezession

IfW-Präsident Moritz Schularick beklagte zudem das immer kleinere Wachstumspotential. „Die deutsche Wirtschaft steckt zunehmend in einer Krise, die nicht nur konjunktureller, sondern auch struktureller Natur ist”, mahnte er. Als Gründe dafür nannte er nicht nur die EZB-Zinspolitik und die „Veränderungsresistenz der alten Kernindustrien“, sondern auch, daß die Asyldebatte den Dialog über die „wirtschaftlich notwendige“ Gewinnung von „Fachkräften aus dem Ausland“ vergifte.

Auch andere Leitwerte deuten auf die Fortsetzung der Wirtschaftskrise hin. Vergangene Woche hatte das Münchner Ifo-Institut bekanntgegeben, daß sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zum dritten Monat in Folge verschlechterte. Zudem sind die deutschen Exporte ins Ausland in der ersten Jahreshälfte um 1,6 Prozent zurückgegangen. (kuk)

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