Wirtschaft: Wirtschaft „Zeichen gegen Rechts“ – DIHK ändert Logo

BERLIN. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat angekündigt, ihr Logo ab dem 8. April vorübergehend zu ändern, um ein „Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen“ zu setzen. Die rechte Hälfte des bisherigen Logos verschwindet, an deren Stelle tritt der Schriftzug „27 Prozent von uns“.

Durch den Schriftzug soll sichtbar werden, daß „,mehr als ein Viertel der Beschäftigten in deutschen Betrieben eine Einwanderungsgeschichte haben“, heißt es einer Stellungnahme der Organisation. Nur mit „diesen 27 Prozent kommen wir auf 100 Prozent Leistung in der Wirtschaft“, betonte DIHK-Präsident Peter Adrian. Man könne und wolle in den Betrieben nicht auf diese Menschen verzichten.

„Aus den IHKs, den Unternehmen und anderen Wirtschaftsverbänden haben wir vielfach den Wunsch gehört, ein entsprechendes Signal zu setzen“, sagte Adrian. Man rufe auch andere dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Gerade weil es eigentlich nicht üblich sei, mit dem eigenen Logo zu spielen, wolle man deutlich machen, wie groß die Sorge sei.

DIHK fordert mehr Infrastruktur für abgehängte Regionen

Besonders hervorheben wolle man auch, daß gerade bei Unternehmensgründungen der Anteil von Einwanderern hervorsteche. In den vergangenen zehn Jahren sei die Gründungsquote unter Einwanderern mit zehn Prozent fast doppelt so hoch gewesen wie unter Einheimischen – dort betrage sie lediglich sechs Prozent. „Unternehmen, die von Menschen mit Einwanderungsgeschichte geführt oder gegründet wurden, sind so ein wichtiger Teil unseres Wirtschaftsstandorts“, betonte Adrian.

Um das rechte politische Spektrum weiter zu schwächen, wolle man nun Lösungen entwickeln, „damit sich Regionen, Branchen und Menschen nicht abgehängt fühlen oder es gar wirklich sind“. Daher fordere der Verband unter anderem einen Ausbau der Infrastruktur.

Dänische und niederländische Studien zeigen hohe Kosten von Einwanderung auf

Welche Effekte vor allem außereuropäische Zuwanderung auf die wirtschaftliche Entwicklung Europas hat, wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Die Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes veröffentlichte 2016 eine Studie, laut der der Zuzug von Asylbewerbern wie „ein Konjunkturprogramm“ auf die deutsche Wirtschaft wirke.

Das Finanzministerium Dänemarks schlüsselte hingegen 2021 in einer Studie auf, welche Migrantengruppen im Laufe ihres Lebens ein wirtschaftliches Plus oder Minus erzeugen. Das Ergebnis: Migranten aus Nordafrika, dem Nahen Osten, Pakistan und der Türkei erzeugen demnach über ihr gesamtes Leben ein wirtschaftliches Defizit für Dänemark.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie des niederländischen Migrationsforschers Gerrit Kreffer, die im Januar veröffentlicht wurde. Demnach erzeugen vor allem Migranten aus Afrika und Marokko immense Kosten für die Niederlande. Noch mehr Einwanderung aus diesen Ländern könne den Sozialstaat zerstören, warnte Kreffer. (lb)

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