„Wirkungslos“: „Wirkungslos“ Waffenbesitzer sticheln gegen Messerverbotspläne

RATINGEN. Der Bundesverband zivile Legalwaffen (BZL) hat sich gegen die geplanten Messerverbote in ihrer jetzigen Form ausgesprochen. „Terroristen halten sich an keine Verbote, also werden weitere Einschränkungen wirkungslos verpuffen“, sagte der Vorsitzende Matthias Klotz. Ebenso wie „namhafte Experten aus Polizei- und Sicherheitskreisen“ sei der Waffenrechtsverein überzeugt, die „jetzt wieder propagierte Reform“ stelle den falschen Weg dar, um Morde wie in Solingen zu verhindern. „Auch dort kam ein Messer zum Einsatz, welches bereits nach dem jetzt geltenden Waffengesetz gar nicht mitgeführt werden darf.“

Stattdessen forderte der BZL ein vollumfängliches Waffenverbot für Asylsuchende und wegen eines Gewaltdelikts Verurteilte, einschließlich aller Messerarten. Ergänzend sollen sämtliche Erstaufnahmestellen und Asylunterkünfte zu Waffenverbotszonen erklärt und der Verkauf von Messern „jenseits vier Zentimeter Klingenlänge“ an Asylbewerber unterbunden werden. „Das sind klare und unmißverständliche Regeln, die an die Ursache gehen und die auch effizient kontrolliert werden können“, betonte Klotz.

Faeser hatte vor Solingen umfassendere Messerverbote angekündigt

Dringend geboten sei außerdem eine „drastische Erhöhung“ der Zahl der Polizisten in den Innenstädten, an Bahnhöfen sowie bei öffentlichen Veranstaltungen, ebenso wie eine Erweiterung der polizeilichen Befugnisse. „Dann haben wir ein handfestes Maßnahmenpaket, das im Gegensatz zu einer Waffenrechtsverschärfung auch Wirkung zeigen wird.“

Am Freitag hatte der syrische Asylbewerber Issa al H. in Solingen drei Besucher des „Festivals der Vielfalt“ mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt, davon vier lebensgefährlich. Tage zuvor hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigt, Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern zu verbieten. (kuk)

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