Wiederholungswahl in der HauptstadtNeueste Umfrage sieht CDU und AfD als Gewinner

BERLIN. Die jüngste Umfrage von Insa hat nur zwei Parteien ermittelt, die bei der Wiederholungswahl am Sonntag in Berlin zulegen können: Die CDU und die AfD. Für alle anderen vier im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien prognostizieren auch die übrigen Meinungsforschungsinstitute Verluste im Vergleich zum für ungültig erklärten Urnengang vom September 2021.

Laut Insa kommt die CDU auf 25 Prozent, wird mit Abstand stärkste Kraft und legt sieben Punkte zu. Die AfD kann demnach mit 10 Prozent rechnen – ein Plus von zwei Punkten. Die drei linken Regierungsparteien würden Stimmen verlieren. Innerhalb dieses Blocks erreichen die SPD 19 (minus 2,4), die Grünen 18 (minus 0,9) und die Linken 12 Prozent (minus 2,1 Punkte). Die FDP verliert von 7,1 auf 6 Prozent.

Umfrage: Rot-Rot-Grün bleibt vorn

Auch wenn die Regierungskoalition damit die absolute Mehrheit der Stimmen einbüßte, würde es im Abgeordnetenhaus weiterhin für eine Zusammenarbeit reichen. Um einen Machtwechsel herbeizuführen, müßte die CDU neben der FDP wenigstens einen bisherigen Koalitionspartner aus dem Linksbündnis herausbrechen. Da Spitzenkandidat Kai Wegner den Grünen aufgrund deren autofeindlicher Politik bereits eine Absage erteilt hat, blieben nur die Sozialdemokraten.

Doch warum sollte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sich das antun? Ihre Parteibasis steht klar hinter Rot-Rot-Grün. Und in einem Bündnis mit der CDU wäre sie nur Juniorpartner. Außerdem würde zusätzlich die FDP gebraucht, weil das Wahlergebnis auch für eine Große Koalition mit zusammen 44 Prozent nicht ausreichen dürfte.

Hinzu kommt die „Brandmauer“ der CDU gegen die in Berlin bürgerlich und konstruktiv agierende AfD. Wähler beider Parteien wissen, daß es zu keiner Zusammenarbeit kommen wird. Einige könnten daher aus taktischen Gründen die SPD wählen, um zu verhindern, daß die Grünen im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Sozialdemokraten stärker als die Öko-Partei werden. Denn in einem Linksbündnis würde dann die jetzige Verkehrssenatorin Bettina Jarasch Regierende Bürgermeisterin. (fh)

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