Weltwirtschaftsforum: Weltwirtschaftsforum Vorwürfe gegen Klaus Schwab: Große Diskriminierung beim „Great Reset“

GENF/DAVOS. Das Wall Street Journal (WSJ) hat schwere Vorwürfe gegen den Gründer und Chef des Weltwirtschaftsforum (WEF), Klaus Schwab, erhoben: Demnach soll es – offenbar auch direkt von ihm veranlaßt – sexuelle Übergriffe, Diskriminierung von Schwarzen und über 50jährigen geben.

Die US-Tageszeitung beruft sich dabei auf „interne Beschwerden, E-Mail-Verkehr und Interviews mit Dutzenden derzeitigen und ehemaligen Forumsmitarbeitern und anderen mit den Praktiken des Forums vertrauten Personen“. Das WSJ sprach mit rund 80 Mitarbeitern, deren Dienstzeit teils bis in die 1980er-Jahre zurückreicht.

Der 86jährige Schwab leitet das WEF seit 1971. Dieses hat sich zu dem wahrscheinlich mächtigsten globalen Gremium entwickelt und will derzeit unter der Überschrift „The Great Reset“ Klimaschutz, das Ende des privaten Besitzes der Menschen sowie des Rassismus und Sexismus durchsetzen. Kurzum: Schwab kämpft für eine angeblich bessere, vor allem woke Welt.

Mitarbeiterinnen sollen sexuelle Dienste verrichten

In einem außergewöhnlich umfangreichen Dossier mit der Schlagzeile „Behind Davos, Claims of a Toxic Workplace“ dokumentiert das WSJ nun ungeheuerliche Vorgänge, die sich hinter den Kulissen der Organisation mit rund 1.000 Mitarbeitern abspielen sollen. Unter dem Deutschen Schwab gebe es „eine frauen- und schwarzenfeindliche Atmosphäre“ am Arbeitsplatz, die der Chef zumindest zugelassen habe.

Klaus Schwab ist in der der deutschen Politik hochgeschätzt – auch bei Finanzminister Christian Lindner.
Klaus Schwab ist in der der deutschen Politik hochgeschätzt – auch bei Finanzminister Christian Lindner. Foto: picture alliance/dpa | Hannes P Albert

Laut dem Bericht gebe es diverse sexuelle Belästigungen durch leitende Angestellte. Zwei Mitarbeiterinnen sagten, sie seien vor Jahren von hochrangigen Gästen, vermutlich Politikern, bei Forumstreffen unter anderem in Davos belästigt worden. Von den beim WEF arbeitenden Frauen werde erwartet, daß sie den Delegierten auf Abruf sexuell zur Verfügung stehen.

Zuletzt reichten Mitarbeiter zwei Mal Beschwerden bei der WEF-Spitze ein, weil weiße Führungskräfte im Beisein schwarzer Kollegen „Neger“ gesagt hätten. Außerdem fühlten sich Schwarze bei Beförderungen übergangen oder in Davos nicht berücksichtigt – und reichten deswegen formelle Beschwerden ein.

WhatsApp-Gruppe mit hunderten Ex-Mitarbeitern

Einer WhatsApp-Gruppe mit dem Namen WEFugees (abgeleitet von Refugees = Flüchtlinge) gehören laut WSJ Hunderte ehemaliger Mitarbeiter an. Dort sollen sie sich über die ungeheuerlichen Vorgänge unter Schwab austauschen. Einige klagen über regelrechte „Traumata“, die sie bis heute verfolgten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Januar mit Klaus Schwab.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Januar mit Klaus Schwab. Foto: picture alliance/KEYSTONE | LAURENT GILLIERON

Schwab soll zudem seinen Personalchef angewiesen habe, eine Gruppe von über 50 Jahre alten Mitarbeitern zu entlassen, um das Durchschnittsalter der Belegschaft zu senken. Der Personalchef, ein ehemaliger Weltbank-Mitarbeiter, habe sich jedoch widersetzt. Kurz darauf habe Schwab ihn gefeuert.

Klaus Schwab gibt geschäftsführenden WEF-Vorsitz ab

Das WEF weist die Vorwürfe zurück und teilte schriftlich mit, daß sich die Organisation und seine Mitarbeiter „an hohe Werte halten“. Schwab habe nie eine Altersgrenze für Mitarbeiter eingeführt. Im Gegenteil habe er in Zusammenarbeit mit dem Personalleiter versucht, Mitarbeitern den Einsatz über das normale Rentenalter hinaus zu ermöglichen. Schwab selbst habe versucht, die US-Wirtschaftszeitung von einer Veröffentlichung des Dossiers abzuhalten.

Am 21. Mai hatte Schwab erklärt, den geschäftsführenden Vorsitz des WEF im Januar 2025 abgeben zu wollen und in das Kuratorium zu wechseln. Laut WSJ steht dieser Schritt möglicherweise im Zusammenhang mit der damals bevorstehenden Veröffentlichung über die Praktiken in seiner Organisation. (fh)

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