Wahlkampf in Thüringen: Wahlkampf in Thüringen Wieso hängt ein SPD-Bürgermeister AfD-Plakate ab?

SAALFELD. Die Polizei Saalfeld hat Ermittlungen gegen den ehrenamtlichen Bürgermeister Sven Mechtold (SPD) aufgenommen. Dem Lokalpolitiker wird vorgeworfen, in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch Plakate der AfD in der thüringischen Gemeinde Probstzella abgenommen zu haben. Dies teilte die Polizei mit. Der Vorgang wird durch Videos und Fotos in den sozialen Netzwerken dokumentiert.

Die AfD erstattete demnach bereits Strafanzeige gegen den Bürgermeister und seinen Komplizen. Ihn identifizierte die Netzgemeinde als ein Mitglied der SPD-Jugend „Jungsozialisten“. Gegenüber der Ostthüringer Zeitung bestätigte Mechtold die Vorwürfe. Allerdings habe es nichts mit seiner Parteimitgliedschaft zu tun.

Mechtold: Es hat nichts mit meiner SPD-Mitgliedschaft zu tun

„Die Gemeinde hat allen Parteien, die bei der Landtagswahl antreten, eine Plakatierungsgenehmigung für 50 Doppelplakate erteilt. Daran haben sich alle gehalten – außer die AfD, die etwa 90 Plakate gehängt hat“, sagte Mechtold dem Blatt. Eine daraufhin gesetzte Frist an die AfD sei nicht eingehalten worden. Daher wurde der Ehrenamtler selbst aktiv.

Mit seinem Sohn hing er dann 25 AfD-Plakate „selektiv“ ab. „Dafür habe ich mir 40 Kilometer und zwei Stunden meiner Freizeit ans Bein geschmiert“, äußerte der ehrenamtliche Ortschef. Eine parteipolitische Motivation habe dies nicht gehabt. „Das hätte ich auch als parteiloser Bürgermeister gemacht, denn wenn man Auflagen erteilt, muß man sie auch durchsetzen.“ Der AfD seien die abgenommenen Plakate zurückgegeben worden. (sv)

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