Als die Zustimmungswerte der AfD in Umfragen Ende des vergangenen Jahres bundesweit auf historische Höchstwerte von bis zu 23 Prozent stiegen, unkten erfahrene Politikbeobachter, da werde noch einiges kommen und das werde sich auch wieder drehen. Die „Correctiv“-Story zu einem Potsdamer „Geheimtreffen“ nährte diese Vermutung. Die „Enthüllung“ entlarvten kritische private Medien zwar rasch als konzertiert inszenierte Räuberpistole – Richtigstellungen erfolgten jedoch nicht vor dem Millionenpublikum von ARD-„Tagesschau“ und ZDF-„Heute“. Dort glauben die Zuschauer noch immer das Märchen von geplanten „Deportationen“.
Der folgende Abschwung bei Umfragen auf inzwischen 16 bis 18 Prozent geht dennoch mutmaßlich eher auf das neu aufgetretene Bündnis Sahra Wagenknecht zurück. Dennoch ist die Luft bleihaltig, die AfD unter Beschuß wie lange nicht.
Ausgerechnet in die Hochphase der auf die „Correctiv“-Story gestützten Großdemonstrationen „gegen Rechts“ fällt indes die Umfrage einer „Trendstudie Jugend in Deutschland“. Schockiert reagierten Politiker der Ampel-Parteien und linke Journalisten auf die ermittelten Parteipräferenzen der Deutschen unter 30 Jahren: Gegenüber 2022, als lediglich 9 Prozent aus dieser Altersgruppe blau wählen wollten, katapultiert sich die AfD bei der Generation Z auf Platz 1 mit 22 Prozent noch vor Union (20) und Grünen (18). Linke Medien schlagzeilen erschrocken: „Rechtsruck bei junger Generation“ (Süddeutsche und taz).
AfD pocht zu Recht auf Unschuldsvermutung
Offensichtlich werden Jüngere, die kaum noch lineares Fernsehen oder etablierte Zeitungen konsumieren, von konventionellen politischen Kampagnen über herkömmliche Medien immer weniger erreicht. Riesenchance für eine junge Partei, die nicht zuletzt über Soziale Medien groß geworden ist.
Die Verhaftung eines mutmaßlichen Spions der Chinesen, der als Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten zur EU-Wahl, Maximilian Krah, arbeitete, dienen jetzt neben dem Verdacht dubioser Geldzahlungen aus russischen Quellen an Krah und den Listenzweiten, Petr Bystron, nicht nur dem Spiegel dazu, die AfD als Partei von Vaterlandsverrätern hinzustellen.
Solange sich Verdachtsmomente nicht erhärten, pocht die AfD zu Recht auf die Unschuldsvermutung. Es stinkt zum Himmel, daß der Verfassungsschutz seiner Pflicht zur Frühwarnung nicht nachkam und die Enttarnungen punktgenau zum beginnenden EU-Wahlkampf kamen, obwohl der Spion jahrelang für den Verfassungsschutz Sachsen tätig war. Es dürfte also nicht der letzte Akt in einer schmutzigen Schlacht sein.
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Quellenlink : Vor der EU-Wahl: Vor der EU-Wahl AfD unter Druck: Die Luft ist bleihaltig