MÜNCHEN. Die christliche Lebensrechtsorganisation „1000plus-Profemina“ hat am Donnerstag die Petition „Hilfe statt Abtreibung“ gestartet. Darin appelliert sie an den Deutschen Bundestag, die Paragraphen 218 und 219 des Strafgesetzbuches, die entsprechende Eingriffe regeln, nicht wie derzeit diskutiert abzuschaffen, sondern zu überarbeiten. Die neue gesetzliche Regelung solle sich „strikt am Wohl und am Schutz von Schwangeren in Not und ihren ungeborenen Kindern“ ausrichten, heißt es in der Petition.
Die Lebensrechtler fordern überdies, Beratungsangebote zu stärken, um werdenden Müttern ein „Ja“ zum Leben des ungeborenen Kindes zu ermöglichen. Zudem ersucht „1000plus-Profemina“ den Gesetzgeber, ein umfassendes Beratungs- und Hilfsangebot für Frauen aufzubauen, „die unter den seelischen Folgen der Abtreibung leiden“. Ihr Ziel ist es, 100.000 Unterschriften zu sammeln.
Falscher Zeitpunkt, falscher Partner oder Überforderung
Zu den häufigsten Gründen für eine Abtreibung zählten Partnerschaftskonflikte, erklärte der Gründer und Geschäftsführer von „1000plus-Profemina“, Kristijan Aufiero. So gebe es etwa werdende Väter, die das Kind nicht wollten und die schwangere Frau unter Druck setzten.
Auch biographische Gründe wie zu junges oder zu hohes Alter sowie Überforderung durch bereits vorhandene Kinder spielten eine Rolle. Oft sähen Schwangere dann keine Alternative zur Abtreibung. Viele Frauen entscheiden sich laut Aufiero „ausdrücklich gegen den eigenen Willen für eine Abtreibung, obwohl das Herz eigentlich etwas anderes sagt“ .
Lebensrechtler warnen vor „demographischen Katastrophe“
Seit 1976 seien rund 6,2 Millionen Kinder abgetrieben worden, kritisierte der Lebensrechtler. Durch die Abtreibungspraxis der vergangenen Jahrzehnte fehlten in Deutschland heute durch nicht geborene Kinder- und Enkelkinder rechnerisch rund zehn Millionen Menschen. Aufiero bemerkte dazu: „Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen dieser demographischen Katastrophe sind verheerend und wir merken sie schon heute jeden Tag. Diese Konsequenzen werden in den kommenden Jahren immer schmerzhaftere Einschnitte erfordern und weitreichende Konsequenzen hervorrufen.“
Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland nahm im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent zu und lag bei rund 104.000 gemeldeten Fällen. Höher als 2022 war die Zahl zuletzt nur 2012 mit 106.800 Abtreibungen. In vier Prozent der gemeldeten Fälle waren medizinische Ursachen oder Sexualdelikte der Grund für den Eingriff. (ca/zit)
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Quellenlink : Unterstützung von SchwangerenLebensrechtler starten Petition „Hilfe statt Abtreibung“