Steinmeier-Besuch in KanadaVorgeführt in Ottawa

Deutsche Spitzenpolitiker zieht es derzeit besonders gern ins Ausland. Egal, ob Kanzler, Wirtschaftsminister, Landwirtschaftsminister oder gar die mit Sektgläsern in Kiew gesichtete Innenministerien. Auslandsreisen haben nämlich den großen Vorteil, daß man in der Regel nur selten auf die eigenen, zumeist recht angefressenen Bürger trifft.

Also reisen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Olaf Scholz, Robert Habeck und von Amtswegen natürlich auch Reiseministerin Annalena Baerbock munter durchs Weltgeschehen. Etwas Greifbares kommt dabei selten raus, abgesehen natürlich davon, daß reichlich deutsches Steuergeld verschenkt und manchmal ausversehen Atommächten der Krieg erklärt wird. Politisch gedankt wird einem das selten. Oft genug bleiben die vielen Möchtegern-Außenminister und das zuständige Original dann brüskiert zurück.

Brüskiert wurde Bundespräsident Steinmeier in Ottawa nun allerdings nicht, dafür wurden er und die gesamte deutsche Wirtschafts- und Energiepolitik von Kanadas Premierminister Justin Trudeau unfreiwillig vorgeführt.

In Ottawa trifft Demokratieplausch auf knallharte Interessenspolitik

Trudeau nämlich machte im Beisein des Bundespräsidenten ganz deutlich, daß er gar nicht daran denke, aus der Atomkraft auszusteigen. Die braucht er auch dringend. Schließlich hat Volkswagen angekündigt, mehrere Milliarden Euro in ein Batteriewerk für E-Autos in dem Land zu investieren. Es locken großzügige Subventionen und ein Strompreis von rund zehn Cent. In Deutschland liegt er fünfmal höher.

Während selbst der woke Liberalala Trudeau knallharte Interessenspolitik betreibt, kam Steinmeier vorbei, um über die Wichtigkeit der Demokratie zu plauschen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, er hätte seinem Gegenüber auch zugehört, statt auf Durchzug zu schalten.

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