Soziale Medien Darum kehrt Dunja Hayali der Plattform X den Rücken

BERLIN. Die deutsche Journalistin Dunja Hayali hat mit Tesla-Chef Elon Musk abgerechnet. Seitdem er das soziale Netzwerk X betreibe, sei dieses „kein Ort mehr für freie und faire Meinungsäußerung und einen offenen Austausch“, heißt es in einem offenen Brief.

Das Schreiben stammt von Hayali sowie einigen weiteren Publizisten, Politikern Gruppen, Initiativen und anderen großen Konten. Unterschrieben haben etwa die Sozialdemokratin Sawasan Chebli sowie die Grünen-Politikerin Jamila Schäfer und das Jüdische Museum München. Sie alle haben angekündigt, die Plattform zu verlassen und künftig zu Konkurrenz-Diensten wie Bluesky oder Mastodon zu wechseln. Hayali hat bei X aktuell mehr als 540.000 Follower. Ihr Profil hat sie nun auf privat gestellt, um zu zeigen, daß es nicht weiter bespielt und alsbald gelöscht wird.

Twitter, wie X vor Musks Übernahme hieß, sei lange Zeit ein guter Ort gewesen. Heute sei das soziale Netzwerk ein „toxischer Ort“, kritisieren die Unterzeichner. Es sei nun „eine Brutstätte von Rechtsextremismus, Wissenschaftsleugnung, Haß und Verschwörungserzählungen“. Musk dulde das nicht nur, sondern propagiere es geradezu.

Plattform X sei für Demokraten nicht tragbar

„Twitter ist ein Ort der Zensur, des Rassismus, Antisemitismus und des rechten Agendasettings geworden“, heißt es in dem Brief weiter. „Die Abschaffung von Moderationsmechanismen und die gezielte Verstärkung extremistischer Inhalte untergraben die Grundprinzipien einer deliberativen Plattform und machen X zu einem Werkzeug der Polarisierung, der Manipulation​​​ und der Menschenfeindlichkeit.“

Dies sei nicht mit ihren „demokratischen und ethischen Werten vereinbar“, resümieren die Prominenten. Auch die „Mittel der zivilgesellschaftlichen Kommunikation“ müßten demokratischen Standards folgen.

Musk sieht sich als Kämpfer gegen Zensur

Initiatoren der gemeinsamen Aktion sind die beiden Autoren Jan Skudlarek und Max Czollek. Mit dem Hashtag „eXit“ hatten sie dafür geworben, sich dem kollektiven Fortgang von X anzuschließen.

Musk hatte bei seiner Übernahme der Plattform im Oktober 2022 deutlich gemacht, gegen die woke Ideologie und Cancel Culture in den sozialen Medien zu kämpfen. Immer wieder prangerte er Zensur auf Plattformen wie „Twitter“ an und versprach, dort für einen freien Meinungsaustausch zu sorgen. (zit)

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