SchulschließungenLauterbach bezeichnet eigene Corona-Maßnahmen als „Schwachsinn“

BERLIN. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eingestanden. Einige Regeln seien „Schwachsinn“ gewesen, sagte Lauterbach dem ZDF.

Das zeitweise ausgesprochene Verbot, ohne Maske zu joggen, sowie die langen Kita- und Schulschließungen, die Lauterbach selbst gefordert hatte, seien „Exzesse“ gewesen. Besonders Bayern habe „massiv überreizt“. Insgesamt zieht Lauterbach jedoch eine positive Bilanz. Deutschland sei „vorsichtiger“ gewesen als andere Länder, hätte daher allerdings auch eine geringere Sterberate gehabt.

Lauterbach: Querdenkern sind mitschuldig

Diese niedrige Sterberate sei aufgrund des hohen Altersdurchschnitts der deutschen Bevölkerung besonders auffällig. Deutschland habe zudem das „Sonderproblem“ gehabt, daß sich aufgrund einer „Querdenkerfront“, die Impfung „nie so weit ausgebreitet“ hätte, wie es notwendig gewesen wäre.

Im Zusammenhang mit der offiziellen Zahl von 180.000 Corona-Toten sprach er von „keiner schlechten Zahl“, die allerdings niedriger gewesen wäre, hätte es keine „ständige Politisierung der Maßnahmen gegeben“.

Reaktionen aus Bayern

Die AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag reagierte auf Twitter: „Lauterbach gesteht bei Lanz, daß es wahre Umsetzungs-Exzesse bei den Corona-Regeln gab. Vor allem in Bayern wurden die Maßnahmen massiv überreizt. Kinder wurden komplett vergessen. Das hat die AfD von Anfang an gesagt.“

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wies Lauterbachs Kritik hingegen zurück. Bayerns Corona-Kurs sei zwar konsequent gewesen, aber man habe mit Augenmaß auf neue Entwicklungen reagiert und Freiheiten ermöglicht. „Lauterbach müsste eigentlich wissen, dass Bayern in wichtigen Bereichen Vorbild war“, sagte Holetschek. (lb)

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