Rott am Inn, Bayern: Rott am Inn, Bayern Migration: Das gebrochene Wort des Markus Söder

SEEON/ROTT AM INN. Gegen ein geplantes Asylbewerberheim im bayerischen Rott am Inn haben dutzende Bürger demonstriert. Sie fuhren nach Seeon, wo sich Landräte aus ganz Deutschland trafen, und nahmen vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ins Visier.

In dem 4.000-Einwohner-Ort, in dem der frühere bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß in der Familiengruft begraben liegt, soll eine Unterkunft für 506 Migranten entstehen. Damit würden allein diese Neuankömmlinge über Nacht 12,7 Prozent aller Bürger Rotts stellen.

Söder will Migranten: Rott am Inn ist für die Gruft von Franz-Josef Strauß bekannt.
Rott am Inn ist für die Gruft von Franz-Josef Strauß bekannt. Foto: picture alliance / Franz Neumayr / picturedesk.com

Die Demonstranten wendeten sich mit ihren Schildern vor allem gegen Strauß-Nachfolger Markus Söder (CSU). Denn dieser hatte erst vor einem halben Jahr versprochen, die riesige Anlage nicht zu bauen. Doch daran hielt sich der Politiker nicht und stellte die düpierten Bürger vor vollendete Tatsachen.

Söder erhält Lob von Migrationsfans

„Herr Söder, Sie haben die Macht, das zu beenden“, hieß es auf einem Plakat. Auf einem anderen drohten die Demonstranten, daß sein gebrochenes Wort schädlich für die von ihm vorgesehene Kanzlerkandidatur sein könnte: „Der Weg ins Kanzleramt führt über Rott.“

Es seien zu viele Migranten für den kleinen Ort, kritisierte Heike Bachert von der Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“ gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Unterstützung erhält Söder für seine Pläne dagegen vom „Initiativkreis Migration Rosenheim“. Dieser sieht in dem Asylheim „ein Zeichen für Vielfalt und gegen Hetze“. (fh)

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