Pressefreiheit: Pressefreiheit Journalistenverband empört über Sommerinterviews mit AfD

BERLIN. Der Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbandes, Hendrik Zörner, hat die Sommerinterviews von ARD und ZDF mit den zwei AfD-Bundessprechern kritisiert. „Warum eigentlich führen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender Sommerinterviews mit den Spitzen einer Partei, die beim Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall gelistet ist?“, fragte Zörner in einem auf der Internetseite des Verbandes veröffentlichten Kommentar.

Das Argument, die AfD sei im Bundestag vertreten, sei „ein sehr formales Argument“, heißt es weiter. Die öffentlich-rechtlichen Sender würden dabei „aktuelle politische Entwicklungen wie einen rasanten Rechtsdrift der AfD nicht berücksichtigten“. Dafür verweist er auch auf die Einschätzungen der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ durch die Verfassungsschutzbehörden“ in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.

Zörner stammt aus dem SPD-Umfeld

Zörner selbst war jahrelang Redakteur bei der SPD-Parteizeitung Vorwärts. Später arbeitete er in der niedersächsischen Staatskanzlei unter Ministerpräsident Siegmar Gabriel (SPD). Seit Dezember 2002 ist Zörner Pressesprecher beim Deutschen Journalisten-Verband.

Im Impressum des DJV findet sich ein Hinweis auf „namentlich gekennzeichnete Beiträge“. Diese seien nicht „notwendigerweise die Position des DJV oder seiner Gremien“, sondern „die Meinung des Verfassers“. Grundsätzlich veröffentlichten die wenigsten Sprecher von Interessenverbänden Kommentare, die nicht auch für den jeweiligen Verband stehen. (sv)

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