Parteiwechsel in Brandenburg AfD stellt nächsten Bürgermeister

JÜTERBOG. Der bislang parteilose Bürgermeister der brandenburgischen Stadt Jüterbog, Arne Raue, ist in die AfD eingetreten. Er habe in der vergangenen Woche einen Mitgliedsantrag gestellt, dessen Bewilligung am Sonntag einstimmig beschlossen worden sei, sagte der brandenburgische AfD-Landeschef René Springer der Nachrichtenagentur dpa.

Bereits in der Vergangenheit präsentierte sich Raue als Freund der Partei. Im Oktober begrüßte er die Berliner AfD bei einem Parteitag in seiner Heimatstadt Jüterbog und sagte, die Farbe Blau sei „hier schon ein gewohntes Bild, mein Herz schlägt dabei voller Freude“. Er betonte am Dienstag: „Wer seine Familie und seine Heimat liebt, muß sich automatisch zur AfD hingezogen fühlen. Bei dem von den ehemaligen Volksparteien angerichteten Chaos im Land ist ein Bekenntnis zur AfD das Mindeste – besser ist eine Mitgliedschaft.“

AfD-Bundeschefin Alice Weidel zeigte sich erfreut über Raues Entscheidung. Damit werde die kommunale Verwurzelung der Partei weiter gestärkt. „Herr Raue bringt großen Sachverstand und soziale Kompetenz mit in die Partei“, sagte Weidel. Auch Brandenburgs AfD-Landeschef René Springer reagierte erfreut auf das neue Parteimitglied. „Wir schätzen seine langjährige Arbeit als Bürgermeister von Jüterbog und seine politische Konsequenz, die er mit diesem Schritt beweist“, äußerte Springer gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

AfD steht in Umfragen gut da

Bereits Ende Juni dieses Jahres war mit Robert Sesselmann im thüringischen Sonneberg erstmals ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt worden. Kurz darauf wählte die sachsen-anhaltinische Kleinstadt Raguhn-Jeßnitz Hannes Loth zum ersten hauptamtlichen AfD-Bürgermeister Deutschlands.

Ende September dieses Jahres wurde in Brandenburg zuletzt ein Landtag gewählt. Die AfD konnte dort mit 29,2 Prozent zweitstärkste Kraft nach der SPD (30,9 Prozent) werden.

Auch bundesweit sieht es für die AfD zurzeit gut aus. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa würden 19,5 Prozent der Bürger der Partei ihre Stimme geben, wenn heute Bundestagswahlen wären. Damit wäre die AfD bundesweit zweitstärkste Kraft nach der CDU/CSU (32,5 Prozent) und vor der Kanzlerpartei SPD (15,5 Prozent). (st)

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