Österreich: Österreich Grünen-Spitzenkandidatin Schilling gibt Lügen über Journalist zu

WIEN. Die österreichische EU-Abgeordnete der Grünen, Lena Schilling, hat zugegeben, keine Affäre mit dem ORF-Journalisten Martin Thür geführt zu haben. „Mein Verhalten war geeignet, Martin Thür zu schaden. Das bedauere ich und werde es künftig unterlassen“, zitiert die linksliberale Tageszeitung Der Standard aus einem notariellen Protokoll. Sie bitte um Entschuldigung.

Damit kommt Schilling, die als EU-Spitzenkandidatin antrat, einem möglichen Gerichtsprozeß zuvor. „Ich habe die Sache meinem Anwalt übergeben. Dieser hat Frau Schilling vor der EU-Wahl zur Richtigstellung ihrer unwahren Äußerungen aufgefordert. Da sie das abgelehnt hat, hat mein Anwalt eine Klage vorbereitet“, sagte der ORF-Journalist dem Standard.

Der ORF-Moderator bereitete eine Klage gegen Schilling vor Foto: picture alliance / EVA MANHART / APA / picturedesk.com | EVA MANHART
Der ORF-Moderator bereitete eine Klage gegen Schilling vor Foto: picture alliance / EVA MANHART / APA / picturedesk.com | EVA MANHART

Schilling hatte den Vorwurf zuvor abgestritten. „Ich habe nie mutwillig Gerüchte in die Welt gesetzt oder wollte irgendjemanden belasten“, erklärte sie damals. Mit der notariellen Erklärung ist Thür zufrieden: „Nun hat Frau Schilling in einem notariellen Protokoll doch bestätigt, mich nicht zu kennen, und Verantwortung übernommen. Damit ist diese Sache für mich erledigt.“

Schilling unterzeichnete eine Unterlassungserklärung

Bereits im Mai hatte der Standard berichtet, daß Schilling immer wieder ehrverletztende Gerüchte in die Welt setze. Die Vorwürfe fußten auf Aussagen von rund 50 Personen aus ihrem persönlichen Umfeld, der Klimabewegung und Österreichs Grünen-Partei – darunter auch Mandatsträger.

Vor Gericht mußte sich die 23jährige vor Gericht dazu verpflichten, eine Reihe an Falschbehauptungen über eine ehemals enge Freundin zu unterlassen. Schilling verbreitete, daß besagte Freundin von deren Ehemann verprügelt worden sei und dadurch eine Fehlgeburt erlitt. Der Streitwert betrug 20.000 Euro. Die gerichtliche Erklärung sei lediglich „die Spitze des Eisberges“, schrieb damals der Standard.

Die Grünen-Frontfrau habe ein Problem mit der Wahrheit, spiele andere gegeneinander aus und hinterlasse verbrannte Erde. Etwa soll sie versucht haben, durch Mißbrauchsvorwürfe die Glaubwürdigkeit verschiedener Journalisten zu beschädigen – ohne Erfolg. Sie wies die Vorwürfe als Medienkampagne gegen ihre Person zurück. (sv)

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