Neuer Attentatsversuch: Neuer Attentatsversuch Wer ist der Mann, der Trump beim Golfen erschießen wollte?

WEST PALM BEACH. Eine routinemäßig ein Loch vorausgehender Personenschützer hat auf einem Golfplatz in West Palm Beach, Florida, ein Attentat auf Donald Trump verhindert. Der Präsidentschaftskandidat war am Sonntagnachmittag (Ortszeit) gerade dabei, am fünften Loch des „Trump International Golf Club“ abzuschlagen, als der Sicherheitsbeamte im Gebüsch die Mündung eines Sturmgewehrs entdeckte und sofort auf den Eindringling feuerte.

Der Attentäter, der die Waffe durch einen Absperrzaun gedrückt hatte, befand sich rund 400 Meter vom Ex-Präsidenten entfernt. Nach den vier bis sechs Schüssen ließ er das Sturmgewehr fallen, flüchtete, rannte zu seinem einem Auto und wurde später darin festgenommen. Da befand sich der 58jährige 70 Kilometer vom Golfplatz entfernt auf einer Autobahn, wie der Sheriff des Landkreises Martin County mitteilte.

Trump-Attentäter ist Wähler der Demokraten

Neben dem Sturmgewehr mit Zielfernrohr hatte der mutmaßliche Attentäter auch zwei Rucksäcke mit Keramikfliesen dabei, die er an den Zaun hängte, sowie eine GoPro-Kamera. Das FBI, das bestätigte, Trump sei „Ziel eines mutmaßlichen Attentatsversuchs“ geworden, gab schnell den Namen des Festgenommenen bekannt: Er heißt Ryan Wesley Routh und habe sich als Anhänger der Demokraten ins Wählerverzeichnis eingetragen.

Laut seiner Posts in den sozialen Medien handelt es sich bei Routh um einen fanatischen Unterstützer der Ukraine, der durch Interviews mit Newsweek und der New York Times eine gewisse Bekanntheit erlangt hatte. Den Zeitungen erklärte er, er versuche, afghanische Kämpfer für den Krieg gegen Rußland zu rekrutieren. Diese suche er im Lager der Taliban-Gegner.

Beim Krieg in der Ukraine gehe es um „Gut gegen Böse“. Dutzende hätten auf seine Anfragen interessiert reagiert. Die Kämpfer wollte Routh aus Pakistan oder dem Iran in die Ukraine bringen. „Wir können wahrscheinlich ein paar Reisepässe über Pakistan organisieren, das ist so ein korruptes Land“, sagte der den Reportern.

Rekrutierte Afghanen als Russen-Spione verdächtigt

Im März 2023 beklagte er sich in einem weiteren Interview mit Semafor, es sei „schwer, mit den Ukrainern zu arbeiten“. Daher gingen „viele freiwillige Kämpfer aus dem Ausland“ nach einer Woche wieder oder wechselten die Truppe, weil sie in der Ukraine zu wenig „respektiert und geschätzt“ werden. Er selbst habe auch Ärger mit den Ukrainern bekommen, weil diese hinter den Afghanen Spione aus Rußland vermuteten.

Auf seinem X-Account ergriff er mehrfach Partei für den amtieren US-Präsidenten Joe Biden. Dieser werde Amerika „als frei und demokratisch bewahren“. Auf X bat der Attentäter auch Elon Musk, ihm eine Rakete zur Verfügung zu stellen, die er auf Rußlands Präsidenten Wladimir Putin abschießen wolle. „Es kann eine alte Rakete sein, ich gebe sie nicht zurück.“

Sohn: Trump tut nichts gegen Krieg

Nach der Festnahme äußerte sich Rouths Sohn Oran. Dem britischen Guardian sagte er: „Mein Vater ging in die Ukraine und sah dort verdammt noch mal Menschen kämpfen und sterben.“ Warum er deswegen Trump erschießen wollte? „Dieser Kerl sitzt hinter einem scheiß Schreibtisch und tut verdammt gar nichts.“

Routh hatte laut Wählerregister noch 2016 für Trump gestimmt. Danach spendete er kleine Beträge an die Demokraten. Vier Jahre später votierte der Attentäter dann für Biden. Trump bezeichnete er auf X als „eine Enttäuschung“, der „geistig nicht auf der Höhe“ gewesen sei.

Vor zwei Monaten entging Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung noch knapper einem Attentat. Während seiner Rede in Butler, Pennsylvania, durchschlug ein Schuß sein Ohr. (fh)

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