BERLIN. Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr 2024 deutlich mehr Messerdelikte an den Bahnhöfen verzeichnet. Von Januar bis Juni registrierte die Behörde dort insgesamt 467 Fälle, wie die Bild am Sonntag berichtet. Dies entspricht einem Anstieg um mehr als 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dazu zählen sowohl Messerattacken als auch Taten, bei denen das Messer lediglich mitgeführt wurde, darunter etwa Drohungen.
Zudem beobachtete die Bundespolizei eine allgemeine Zunahme der Messerangriffe. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 gab es 430 Fälle, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den 250 ermittelten Tätern hatten 129 keine deutsche Staatsbürgerschaft. Daten zufolge kommen sie hauptsächlich aus Afghanistan und den nordafrikanischen Staaten wie Algerien und Marokko, gefolgt von Polen, Syrien und der Türkei.
Faeser: „Messerverbote müssen konsequent umgesetzt werden“
Als Reaktion kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser an, das Waffenrecht einzuschränken. Konkret sollen Messer ab einer Klingenlänge von sechs Zentimetern sowie „gefährliche“ Springmesser nicht mehr in der Öffentlichkeit geführt werden dürfen, teilte die SPD-Politikerin der Bild am Sonntag mit. „Entsprechende Änderungen werden wir in Kürze vorlegen.“
Es soll wenige Ausnahmen geben, etwa für Haushaltsmesser „in geschlossenen Behältnissen nach dem Kauf“. Zudem mahnte Faeser von den Kommunen an, mehr Waffen- und Messerverbotszonen zu verhängen. „Sie müssen konsequent durchgesetzt werden, so wie es die Bundespolizei mit Kontrollen an Bahnhöfen macht“, betonte sie. (kuk)
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Quellenlink : Neue Daten: Neue Daten Zahl der Messerdelikte an Bahnhöfen steigt massiv