JERUSALEM. Eine Drohung des gewählten US-Präsidenten Donald Trump an die Hamas hat in Israel parteiübergreifende Dankbarkeit ausgelöst: „Danke und Gott segne Sie, Herr Präsident“, schrieb Israels Staatschef Jitzchak Herzog am Montagabend auf dem Kurznachrichtendienst X. Zahlreiche Vertreter von Regierung und Opposition schlossen sich an: Trump komme „direkt auf den Punkt“, lobte etwa Oppositionspolitiker Benny Gantz. Auch das „Forum der Geiselfamilien“, eine Organisation israelischer Geiselangehöriger, sprach seine Dankbarkeit aus.
Thank you Mr. President-elect, @realDonaldTrump
All 101 hostages must come back home now, after 423 long days and nights. #BringThemHomeNow #TurnTheHorrorIntoHope pic.twitter.com/JGY3Da3jPi
— Bring Them Home Now (@bringhomenow) December 2, 2024
Von den palästinensischen Terrorgruppen und der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland lag zunächst keine öffentliche Reaktion vor.
Trump hatte am Montag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social dem Nahen Osten und den Geiselnehmern die „Hölle“ prophezeit, sollten sie nicht vor dem 20. Januar die Geiseln freilassen. An diesem Tag tritt der gewählte Präsident sein Amt an. „Die Verantwortlichen werden stärker geschlagen werden, als irgendjemand in der langen und bewegten Geschichte der USA geschlagen wurde“, erklärte er. Anderen warf Trump vor, nur zu reden und nicht zu handeln.
Video mit amerikanischer Geisel veröffentlicht
Nach wie vor sind 101 Menschen in Geiselhaft der Hamas und anderer terroristischer Gruppen im Gazastreifen. 97 von ihnen waren im Zuge des Terrorüberfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt worden; vier weitere werden schon länger festgehalten. Viele der Geiseln sind nicht mehr am Leben.
Am Samstag veröffentlichte die Hamas nach längerer Zeit ein weiteres Video einer Geisel. Darin wendet sich der amerikanisch-israelische Staatsbürger Idan Alexander direkt an Trump: Dieser solle die Macht der USA nutzen, um die Freiheit der Geiseln zu verhandeln.
Trump für unkonventionelle Nahost-Politik bekannt
Im November 2023 hatten sich die Hamas und Israel auf ein Abkommen zur Freilassung eines Teils der Geiseln geeinigt. Seitdem gab es immer wieder Verhandlungen, aber keine weitere Vereinbarung. In der vergangenen Woche verständigte sich Israel allerdings mit der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen Waffenstillstand.
Viele Geiselangehörige hoffen, daß die Aussicht auf eine Vereinbarung mit der Hamas dadurch besser geworden ist. Der amtierende US-Präsident Joe Biden versprach, einen neuen Anlauf für eine Einigung zu unternehmen, unter anderem mit Katar, Ägypten und der Türkei.
Trumps Drohungen werden auch deswegen im Nahen Osten besonders aufmerksam verfolgt, weil der Republikaner bereits in seiner ersten Amtszeit eine unkonventionelle Nahost-Politik durchgesetzt hatte. So verlegte er internationalen Warnungen zum Trotz die US-Botschaft nach Jerusalem und erkannte die Annexion der bis 1967 syrisch kontrollierten Golanhöhen durch Israel an. Die große Mehrheit der Israelis hoffte daher vor der Wahl im November darauf, daß Trump wiedergewählt würde. (ser)
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Quellenlink : Nahostkrieg So reagiert Israel auf Trumps Hamas-Ultimatum