Nach Konzernfusion: Nach Konzernfusion Wie Autozulieferer Schaeffler die Belegschaft zusammenstreicht

HERZOGENAURACH. Der Autozulieferer Schaeffler hat den Abbau von 2.800 Stellen in Deutschland angekündigt. „Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe langfristig zu sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen“, versprach Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Dienstag der Presseagentur dpa zufolge.

Europaweit müßten 4.700 Angestellte entlassen und zwei Standorte geschlossen werden – keiner davon in Deutschland. Durch „Verlagerungen“ wolle man den „Nettostellenabbau“ europaweit aber auf 3.700 drücken. „Hiermit reagiert das Unternehmen auf das herausfordernde Marktumfeld, auf die zunehmende globale Wettbewerbsintensität sowie auf die fortschreitende Transformation vor allem in der Autozuliefererindustrie“, begründete die Konzernleitung in einem Statement ihren Schritt.

Das Unternehmen, das seit der Übernahme des Regensburger Autozulieferers Vitesco Technologies vor einem Monat über 120.000 Menschen weltweit beschäftigt, hat derzeit in Deutschland rund 28.000 Mitarbeiter (Stand 2023). Ab 2029 sollen durch die Stellenstreichungen 290 Millionen Euro eingespart werden. Die Konzernfusion im Oktober hatte Schaeffler mehrere Milliarden Euro gekostet.

Jobabbau bei Schaeffler trotz guter Zahlen?

Die Firma aus dem fränkischen Herzogenaurach ist der fünftgrößte Autozulieferer weltweit und erzielte in den ersten neun Monaten 2024 einen Umsatz von 12,33 Millionen Euro, was einem Plus von einem Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Zuletzt freute sich das Unternehmen in einem Bericht vom August über einen „starken Verkaufsanstieg“ auch im zweiten Quartal 2024, der durch eine hohe Nachfrage weiter vorangetrieben werde.

Am stärksten wüchsen die Zahlen in den Vereinigten Staaten, die 23 Prozent der Verkäufe einbrächten. Der Hauptmarkt sei jedoch nach wie vor mit 45 Prozent Europa. Bei den Investitionen hat ebenfalls Europa die Nase vorn – 52 Prozent flossen in der ersten Jahreshälfte 2024 an Produktionsstätten auf dem den Kontinent, was 201 Millionen Euro entspricht.

Und auch die Auftragslage habe sich zuletzt wieder nach einem Absturz Ende 2021 etwas stabilisiert. Dafür verantwortlich sei unter anderem die Großbestellung eines Zementherstellers aus Indien für seine Industriemaschinen. Das Unternehmen fertigt nicht nur Motorenkomponenten und Fahrwerksteile als Autozulieferer, sondern produziert auch für die Luft- und Schiffahrt sowie die Windkraft Maschinenteile. (fw)

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