BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat der AfD nahegelegt, nicht auf der Berlinale zu erscheinen. Das Filmfestival stehe „für die Freiheit der Kunst sowie für den Einsatz gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung“, sagte ihr Sprecher. Die AfD-Abgeordneten müßten daher aushalten, „daß sie bei der Berlinale genau damit in aller Deutlichkeit konfrontiert werden. Ansonsten sollen sie wegbleiben“, zitiert ihn der Spiegel.
Zugleich verteidigte der Sprecher die Einladung der AfD-Abgeordneten. „Für die Eröffnung der auch mit erheblichen Bundesmitteln ermöglichten Berlinale wurden auf unseren Vorschlag hin auch die Mitglieder des fachpolitisch zuständigen Kulturausschusses des Deutschen Bundestages eingeladen“. Das entspreche der demokratischen Praxis. Grundsätzlich hätten „antidemokratische, rechtsstaatsfeindliche und rassistische politische Kräfte“ aus Sicht der Grünen-Politikerin allerdings „nichts im Deutschen Bundestag verloren“.
„Eine gute Medizin gegen Haß, Dummheit und Steuergeldverschwendung“
Zuvor hatten rund 200 Vertreter der deutschen, amerikanischen und europäischen Filmindustrie die Einladung von AfD-Politikern kritisiert. Man verweigere sich, die Teilnahme rechter Politiker an „unseren Räumen“ zu „normalisieren oder zu dulden“. Das Filmfestival könne so kein Ort sein, an dem sich Minderheiten, die durch „eine andere extrem rechte und nationalkonservative Bewegung“ verfolgt wurde, sicher fühlen könnten. Konkret wurden die beiden AfD-Bundestagsabgeordneten Marc Jongen und Martin Renner sowie die beiden Berliner AfD-Politiker Kristin Brinker und Ronald Gläser eingeladen.
Gläser wies die Kritik gegenüber der JUNGEN FREIHEIT als Lüge zurück. Die Behauptung, die „Anwesenheit von Kristin Brinker und mir würde Schwule, Juden oder Zeugen Jehovas gefährden“, sei „blanker Unsinn“. Der wachsende Einfluß der AfD sei „allerdings eine gute Medizin gegen Haß, Dummheit und Steuergeldverschwendung im Kulturbetrieb“. (lb)
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Quellenlink : Mit Steuergeld finanziert: Mit Steuergeld finanziert Claudia Roth über AfD bei Berlinale: „Ansonsten sollen sie wegbleiben“