Migrationspolitik: Migrationspolitik Skandal um Schleuserbande mit CDU- und SPD-Politikern weitet sich aus

DÜSSELDORF. Der frühere SPD-Geschäftsführer der Unterbezirke Heinsberg und Euskirchen, Jens Bröker, soll mit 300.000 Euro bestochen worden sein, um Aufenthaltsgenehmigungen für nach Deutschland geschleuste Chinesen auszustellen. Das hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigt. Zuvor hatte der Kölner Stadt-Anzeiger darüber berichtet.

Bei einer aufsehenerregenden Razzia in acht Bundesländern waren am 17. April zehn mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande festgenommen worden. Unter den Beschuldigten befinden sich – wie die JF berichtete, aber sonst meist verschwiegen wurde – neben Bröker auch zwei CDU-Politiker Darunter ist auch der langjährige Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Werner Stump. Er führt heute als Geschäftsführer die Hotelgesellschaft der Villa Sophienhöhe in Kerpen.

Schleuserbande bekam neun Millionen Euro

Insgesamt hatte die Polizei rund 100 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Im Visier sind 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und 147 Menschen, die geschleust worden sein sollen. Zähle man später nachgeholte Familienmitglieder hinzu, gehe es um etwa 350 chinesische Staatsangehörige, so die Ermittler. Insgesamt sollen sie neun Millionen Euro für ihre Schleusung nach Deutschland bezahlt haben.

Der SPD-Politiker, der zuletzt in leitender Funktion in der Kreisverwaltung Düren arbeitete, sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft Bröker neben der Bestechlichkeit vor, Sachbearbeiter in den Behörden davon abgehalten zu haben, die Aufenthaltserlaubnisse für die Klientel der Schleuserbande abzulehnen. (fh)

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