Meinungsforschungsinstitut Insa: Meinungsforschungsinstitut Insa EU-Wahl-Umfrage: AfD legt deutlich zu / Grüne halbieren sich

BERLIN. Die AfD kann sich bei der kommenden EU-Wahl auf ein Rekordergebnis einstellen. Die Partei konnte ihre Zustimmungswerte mit 22 Prozent im Vergleich zur vergangenen EU-Wahl verdoppeln, wie das Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag der Nachrichtenseite „t-online“ ermittelte.

2019 erreichte die Alternative für Deutschland einen Wert von elf Prozent. Im vergangenen August hatte die Partei den EU-Abgeordneten Maximilian Krah (AfD) aus Sachsen als ihren Spitzenkandidaten ins Rennen geschickt. Zuletzt hatte die Partei in den Umfragen leicht abgebaut.

Die Grünen hingegen halbierten ihr Ergebnis der vergangenen EU-Wahl in der Umfrage auf 10,5 Prozent. Damals hatten noch 20,5 Prozent die Partei ins Europaparlament gewählt. SPD und CDU konnten kaum Gewinne oder Verluste verbuchen. Für die Grünen tritt die EU-Abgeordnete Terry Reintke (Grüne) aus dem Ruhrgebiet als Spitzenkandidatin an.

AfD legt im Ost-West-Vergleich deutlich zu

Während die Christdemokraten ihr Ergebnis von 2019 um 1,9 Prozentpunkte auf 27 Prozent verschlechterten, konnten die Sozialdemokraten ihre Werte um 0,2 Prozentpunkte auf 16 Prozent verbessern. Linkspartei und FDP kamen auf 4,5 respektive drei Prozent. Beide Parteien brachen in der Zustimmung ein.

Vor allem im Ost-West-Vergleich zeichneten sich teils deutliche Unterschiede bei den Umfragewerten ab. So lag die Zustimmung für die AfD in Ostdeutschland mit 32 Prozent mehr als zehn Prozentpunkte über dem gesamtdeutschen Trend. Die CDU auf der anderen Seite unterschritt im Osten mit 17 Prozent Zustimmung ihr gesamtdeutsches Ergebnis um zehn Prozentpunkte. Im Februar hatte die CDU die amtierende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) als Spitzenkandidatin aufgestellt.

Auch „Letzte Generation“ drängt ins EU-Parlament

Unlängst hatten auch die Klimaradikalen der sogenannten Letzten Generation angekündigt, an der EU-Wahl am 9. Juni teilzunehmen. „Wir wollen da aber nicht einfach antreten, um über das nächste Antiplastikgesetz abzustimmen, sondern wir wollen endlich die Stimme des Widerstands ins Parlament tragen“, sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Sonntag im Gespräch mit der taz.

Wenn die „Letzte Generation“ es schaffe, möglichst viele junge Leute zu erreichen, spräche sie genau die an, die sonst vielleicht nicht zur Wahl gingen, so Hinrichs. In Deutschland dürfen schon 16jährige an der Wahl zum EU-Parlament teilnehmen. (fw)

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