Mann verprügelt Frau: Mann verprügelt Frau Eklat bei Olympia: Halmich kritisiert Teilnahme von Männern beim Frauenboxen

BERLIN. Die ehemalige deutsche Boxweltmeisterin Regina Halmich hat sich gegen Männer im Frauenboxen ausgesprochen. Zwar habe sie kein Problem mit der LGBTQ-Gemeinschaft, „aber wer als Mann geboren wurde, hat eine andere Muskulatur, einen anderen Körperbau“. Auch Operationen und Hormonbehandlungen änderten nichts an den Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Zudem appellierte sie: „Bitte keine Diskriminierung reininterpretieren – es geht nur um Fairneß.“

Der Instagram-Beitrag von Regina Halmich. Sie kritisiert die Teilnahme von Trans-Boxerinnen in der Frauenkategorie.
Der Beitrag von Regina Halmich zu Trans-Boxerinnen bei Olympia: Für sie eine Sache der Fairneß Quelle: Instagram Screenshot: JF

Hintergrund sind die aktuellen Olympischen Spiele in Paris, bei denen zwei Personen im Frauenboxen antreten, die stark erhöhte Testosteronwerte und XY-Chromosomen haben. Beide wurden deshalb von anderen Boxverbänden in der Vergangenheit bereits disqualifiziert, dürfen bei Olympia aber antreten. Einer von ihnen – der Algerier Imane Khelif – gewann am Donnerstag seinen Kampf gegen die Italienerin Angela Carini nach wenigen Sekunden durch Aufgabe Carinis.

„Dieser Kampf war unfair“

Nach dem Kampf weigerte sich Carini, Khelif die Hand zu geben, und weinte im Ring. „Sie hat mich getroffen und ich habe mir nur gedacht: Basta“, sagte die Italienerin.

Ihr Trainer Emanuele Renzini sagte dazu: „Es wäre einfacher gewesen, nicht zu erscheinen, weil ganz Italien sie schon seit Tagen aufgefordert hatte, nicht zu kämpfen. Aber Angela war motiviert und wollte es tun.“ Er wolle nicht für die Veranstalter urteilen und ihm sei die gesellschaftliche Brisanz des Themas bewußt. „Aber dieser Kampf war unfair.“

IOC verteidigt Olympia-Teilnahme von Trans-Boxern

Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das die Regeln bei den Spielen festlegt, verteidigte die Teilnahme Khelifs und der anderen umstrittenen Athletin Lin Yu-ting. „Jede Starterin in den Frauenkategorien erfüllt die Teilnahmebedingungen. Sie sind laut ihrem Paß Frauen. Sie haben seit vielen Jahren an Wettbewerben teilgenommen und sind nicht plötzlich aufgetaucht.“

Ein Sprecher des Weltboxverbands IBA, der in der Vergangenheit Khelif und Lin Yu-ting disqualifiziert hatte, übte scharfe Kritik am IOC. „Die abweichenden Regelungen des IOC in diesen Angelegenheiten, in die die IBA nicht involviert ist, werfen ernsthafte Fragen sowohl zur Fairness im Wettbewerb als auch zur Sicherheit der Athleten auf.“ Zudem appellierte er an Athletinnen, die gegen Männer antreten sollen, „sich direkt an das IOC zu wenden“. (st)

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