Linksextremismus: Linksextremismus Polizei zeigt erstmals Waffenarsenal von RAF-Terroristin Klette

HANNOVER. Erstmals sind Bilder des Waffenarsenals veröffentlicht worden, das die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in ihrer Berliner Wohnung aufbewahrte. Darunter befinden sich eine tschechische Maschinenpistole vom zuletzt 1968 produziertem Typ Samopal Vz. 48, eine in Polen produzierte Kalaschnikow und die Attrappe einer sowjetischen Panzerfaust, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilte. Die Ermittler fanden weiterhin über 450 Schuß Munition.

Ein polnisches Sturmgewehr vom Typ Radom Tantal, gefunden in Klettes Wohnung Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen
Ein polnisches Sturmgewehr vom Typ Radom Tantal, gefunden in Klettes Wohnung Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen

Zudem bewahrte die Frau mehr als 240.000 Euro Bargeld und über ein Kilogramm Gold in ihrer Wohnung auf. Die Beamten gehen davon aus, daß das Bargeld aus den zahlreichen Überfällen auf Banken und Geldtransporter stammt, die Klette mit ihren beiden Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub zwischen 1999 und 2016 beging. Insgesamt 2,7 Millionen Euro soll das Trio auf diese Weise erbeutet haben.

Wie Klette die Überfälle und das Leben im Untergrund gestaltete, zeigen auch andere Funde. Sie besaß mehrere Perücken, falsche Koteletten, Klebebärte, Skimasken, einen Funkstörsender, Handschellen und eine entweder gefälschte oder erbeutete Polizeikelle. Neben Schußwaffen zeigen die nun veröffentlichten Bilder auch einen Elektroschocker.

Bei wem tauschte Klette das erbeutete Geld?

Besonders die Panzerfaust-Attrappe vom Typ RPG 7 sei während „mehrerer Überfälle“ eingesetzt worden, „um ihre Opfer einzuschüchtern und zu bedrohen. Die Attrappe sei „zum Teil aus Originalteilen zusammengesetzt, sodaß sie von einer scharfen RPG 7 kaum oder gar nicht zu unterscheiden ist“.

Mindestens eine der Schußwaffen sei während der Taten „zur Schußabgabe benutzt worden“, um die Opfer „mit dem Tode zu bedrohen und zu Handlungen zu zwingen“. So habe das Trio während eines Raubüberfalls im niedersächsischen Cremlingen den Beifahrer eines Geldtransporters als Geisel genommen, „um den Fahrer zur Öffnung des Fahrzeugs zu zwingen“.

Nach wie vor gehen die Ermittler davon aus, daß die ehemaligen RAF-Terroristen Unterstützer hatten. So glaube man, daß Klette „größere Bargeldsummen aus den Raubtaten gewechselt“ habe – die überwiegend aus 50-Euro-Scheinen bestehende Beute also „in kleinere Stückelungen“ getauscht habe.

Die Ermittler fanden mehr als 240.000 Euro Bargeld in der Wohnung Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen
Die Ermittler fanden mehr als 240.000 Euro Bargeld in der Wohnung Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen

(lb)

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