„Letzte Generation“ sieht kein ProblemDoppelmoral: Klimakleber auf Bali statt vor Gericht

STUTTGART. Mit einem Transparent „Öl sparen statt bohren“ hatten die beiden Mitglieder der „Letzten Generation“ Yannick S. und seine Freundin Luisa S. im September 2022 den Berufsverkehr in Stuttgart blockiert. Jetzt sollten sie sich für die Aktion vor Gericht verantworten. Doch sie konnten nicht kommen, weil sie eine Fernreise angetreten hatten. Mit dem Flugzeug jetteten die Klimakleber insgesamt 23.000 Kilometer nach Thailand sowie Bali und  irgendwann zurück.

Sie tun derzeit also genau das, wogegen sie protestierten. Die CO2-Bilanz für die Langstrecken-Flüge liege, so berichtet Bild, bei 7,9 Tonnen. Die „Letzte Generation“ begründet Blockaden von Airports auch damit, daß solche Reisen nur „ein wohlhabendes Prozent der Bevölkerung“ unternehmen könne.

Letzte Generation: Privat dürfen Klimakleber das

Wegen der Blockade der Bundesstraße sollte dem 24jährigen nun der Prozeß gemacht werden. Seine zwei Jahre jüngere Freundin war als Zeugin vor dem Amtsgericht Bad Cannstatt geladen. Als der Richter die anderen Angeklagten fragte, wo die beiden seien, hieß es, diese würden in Fernost Urlaub machen; zunächst in Thailand, dann auf Bali.

Ein Sprecher der „Letzten Generation“ verteidigte die Doppelmoral der Klimakleber: „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muß man auseinanderhalten.“

Luisa Neubauer, Sprecherin von „Fridays for Future“ hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Weil sie nach eigenen Angaben im Alter von 26 Jahren bisher mindestens Indonesien, China, Kanada, Hongkong, Marokko und Namibia bereiste, hat man ihr in den sozialen Netzwerken den Spitznamen „Langstrecken-Luisa“ verpaßt. (fh)

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