Kurze Meldungen im ÖRR: Kurze Meldungen im ÖRR Mannheim: Wie ARD und ZDF den Polizistenmord kleinhalten

MAINZ/HAMBURG. Die Zeit und die Art, wie die öffentlich-rechtlichen Sender über den Tod des Mannheimer Polizisten Rouven L. berichteten, hat im Netz für Empörung gesorgt. In ihren Hauptnachrichtensendungen „heute“ und „Tagesschau“ widmeten ZDF und ARD dem Mord durch einen afghanischen Islamisten nur wenige Sekunden.

Im Vordergrund standen dagegen das Hochwasser in Süddeutschland und der fünfte Jahrestag des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) sowie die damit verbundene Warnung vor der „Gefahr von rechts“.

ZDF verschweigt Nationalität des Terroristen

An mangelnden Bildern kann es nicht es gelegen haben, daß der verlorene Kampf des 29jährigen Beamten um sein Leben es nicht über knappe Meldungen ohne Filmmaterial hinausbrachte. Der Anschlag des Afghanen, der darüber hinaus auf dem Mannheimer Marktplatz den Islamkritiker Michael Stürzenberger und fünf weitere Aktivisten der Bürgerbewegung Pax Europa niederstach, hatte vor laufender Kamera stattgefunden.

In der 19-Uhr-Ausgabe der ZDF-„heute“-Sendung verlas Sprecherin Jana Pareigis nach zwölf Minuten eine 19sekündige Nachricht über den Tod. Den afghanischen Mörder Sulaiman A. nannte die Redaktion „Angreifer“, die Nationalität und mutmaßlich islamistische Motivation verschwieg sie. Andere Medien mit deutlich kleineren Redaktionen, darunter die JUNGE FREIHEIT, hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ausführliche Berichte zum Tod Rouven L.s veröffentlicht. Das ZDF hatte seine sonst am Sonntag zehn Minuten lange „heute“-Ausgabe auf 17 Minuten verlängert.

ARD berichtet 27 Sekunden über Mannheim

Eine Stunde später widmete die ARD-„Tagesschau“ dem Polizistenmord 27 Sekunden. Die von Sprecher Jens Riewa abgelesene Meldung folgte nach einer Eigenwerbung für den neuen Podcast, „warum es gerade in einigen Regionen so viel regnet“. Immerhin meldete der Sender, sei „ein in Afghanistan geborener 25jähriger, der seit 2014 in Deutschland lebt“.

Der Ärger im Netz über die ARD war groß, den Fall lediglich als Chronistenpflicht zu behandeln. Ein X-User schrieb: „Zur Erinnerung: Gegröle auf Sylt war damals minutenlanger Aufmacher der Tagesschau.“ Ein anderer kritisierte: „Man stelle sich vor, es wäre an einem Wahlstand der Grünen passiert: Ein Polizist niedergestochen und dann verstorben, geframt natürlich von einem Rechtsextremen… Wir hätten Brennpunkte 24/24.“ (fh)

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