Kurswechsel beim Autobauer: Kurswechsel beim Autobauer Mercedes will doch am Verbrenner festhalten

STUTTGART. Mercedes-Benz hat angekündigt, seine Luxuslimousine S-Klasse auch über 2030 hinaus in einer Variante mit Verbrennungsmotor anzubieten. „Wir werden daher sicherstellen, daß unsere Kunden bis weit in die Dreißigerjahre hinein zwischen vollelektrifizierten Antrieben und teilelektrifizierten Verbrennern wählen können“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius der FAZ.

Ursprünglich hatte der Konzern den Plan verfolgt, die Produktion bis 2030 komplett auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Die Nachfrage nach der Elektro-Version der S-Klasse, die unter der Bezeichnung EQS angeboten wird, blieb bislang allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Mercedes will CO2-neutrale Produktion bis 2039

Der Markt für Elektrofahrzeuge sei „derzeit noch nicht so groß, wie es die meisten – auch wir – erwartet haben“, gab auch der Vorstandschef zu. Im Topsegment greife „der Kunde, auch der in China, noch eher zu einem elektrifizierten Hightech-Verbrenner“.

Dennoch betonte Källenius: „Wir stehen zu dem Ziel, bis zum Jahr 2039 unser Geschäft bilanziell CO2-neutral zu stellen. Das schließt alle Emissionen aus der Produktion, auch der von Zulieferteilen, und aus der Nutzungsphase der Autos ein.“ Perspektivisch würden alle Märkte weltweit in Richtung null Emissionen gehen.

Verbrennerverbot: „Fakten nüchtern anschauen“

Das von der EU beschlossene Verbrennerverbot ab 2035 hält er im Grundsatz für richtig. „Das übergeordnete Ziel, die CO2-Emissionen entsprechend dem Pariser Klimaschutzabkommen zu reduzieren, ist genau das richtige, da sind wir mit der Politik einig“, machte der CEO deutlich. Allerdings sei in der EU für 2026 vereinbart, das geplante Verbrennerverbot zu überprüfen.

Dafür müsse „man sich Zahlen, Daten, Fakten objektiv und nüchtern anschauen“. Dabei gehe es zum Beispiel um die Ladeinfrastruktur, um die Entwicklung des Marktes für Elektroautos oder um die Frage, ob der benötigte „grüne Strom“ zur Verfügung stehe. Dieser Debatte wolle er nicht vorgreifen, führte Källenius aus. „Aber wir sollten schauen, wo wir stehen.“ (dh)

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