BERLIN. Für ihre Energiepolitik hat die Bundesregierung erneut herbe Kritik aus der Opposition und dem Ausland auf sich gezogen. „Wir haben die teuerste, die komplizierteste, die verrückteste Strompolitik der Welt”, betonte der Bundestagsabgeordnete Jens Spahn (CDU) am Samstag im Gespräch mit der Welt. Hintergrund der Anwürfe des Christdemokraten sind auch die sogenannten Dunkelflauten, die die Strompreise nach oben treiben und damit die Industrieproduktion sowohl als auch die an dieser hängenden Arbeitsplätze gefährden. Ende der Woche kostete die Megawattstunde an der Börse 936 Euro. Tatsächlich ist Deutschland seit dem Aus der Kernenergie immer öfter auf Importe angewiesen, wie zum Beispiel aus Schweden. Das trieb zuletzt auch dort die Preise in die Höhe, weshalb die schwedische Vize-Regierungschefin Ebba Busch die deutsche Energiewende scharf kritisierte.
Auch Spahn sieht den Atomausstieg kritisch. Gegenüber Welt nannte er eine wichtige Maßnahme gegen die hohen Strompreise: „Kein weiterer Ausstieg mehr ohne vorherigen Einstieg in gesicherte Leistungen. Also Gaskraftwerke müssen schnell in Deutschland gebaut werden … Der Ausbau von erneuerbarer Energie, also Sonne und Wind, ohne jede Steuerung, ohne Sinn und Verstand, muß aufhören.“ Trotz Milliarden an Subventionen würde man, so wie am Donnerstag, „an der Versorgungssicherheit vorbei schrammen“. Im Ernstfall könnte der Strommangel sogar zu Abschaltungen in der Industrie führen.
Wurden Strompreise bewußt manipuliert?
Holger Lösch vom Bundesverband der Industrie warnte unterdessen in der FAZ, daß solche Dunkelflauten zunehmend zu extremen Energiepreisen führen und damit die Industrieproduktion sowie Arbeitsplätze gefährden könnten. Das Bundeswirtschaftsministerium relativierte jedoch. Sowohl private Haushalte als auch viele Unternehmen seien durch langfristige Verträge vor Preissprüngen geschützt.
Brisant: Trotz der hohen Preise blieben einige fossile Kraftwerke in Deutschland am Donnerstag ungenutzt. Laut Bundesnetzagentur stehen eigentlich mehr als 90 Gigawatt regelbare Leistung zur Verfügung. Dies wirft die Frage auf, ob Kraftwerksbetreiber bewußt Kapazitäten zurückgehalten haben, um Preise zu manipulieren. Sowohl das Bundeskartellamt als auch die Bundesnetzagentur kündigten an, die Vorfälle genau zu untersuchen.
Die langfristige Lösung für Dunkelflauten, nämlich der Ausbau neuer, wasserstofffähiger Gaskraftwerke, steckt fest. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, das Kraftwerkssicherungsgesetz vorerst nicht weiterzuverfolgen. Dies gefährdet auch den geplanten Kohleausstieg bis 2030. Unternehmen wie RWE und Uniper drängen auf klare politische Entscheidungen, da der Bau neuer Anlagen mindestens fünf Jahre dauere.
Short Summary: Wir haben den teuersten Strom Europas. Den 2. dreckigsten. Können uns nicht mehr selbst versorgen. Treiben dadurch die Preise in Nachbarländern. Diese sind sauer und überlegen, die Vereinbarungen aufzukündigen.Die Industrie schaltet teilweise ab. WOW. #Dunkelflaute pic.twitter.com/JXdD3Y3a8s
— EDDY (@realeddybernayz) December 12, 2024
(rr)
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Quellenlink : Kritik an Energiewende wächst an „Verrückteste Strompolitik der Welt”: Dunkelflauten gefährden Industrie