ERFURT. Der Staatsschutz hat eine erste konkrete Spur zu der linksextremen Schlägertruppe gefunden, die im Januar 2023 in Erfurt zwei vermeintliche Neonazis überfallen hatte. Die Überwachungskamera eines Supermarktes, vor dem die Tat stattfand, zeigt eine junge Frau, die die Ermittler dem Schlägertrupp zuordnen könnten, berichtet der MDR. Die Frau habe offenbar sowohl den späteren Tatort als auch die beiden Opfer ausspioniert.
Bislang hatte der Staatsschutz in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Landeskriminalamt und dem Bundeskriminalamt mit Phantombildern nach drei Tatverdächtigen – einer jungen Frau und zwei jungen Männern – gesucht. Anwohner hatten die drei beim Vermummen beobachtet. Nun kommen die Videoaufnahmen der Späherin hinzu.
Mehrere linksextreme Überfälle in Erfurt
Die mutmaßlichen Täter hatten am 12. Januar 2023 in der Pestalozzistraße 12 in Erfurt zwei vermeintliche Rechtsextremisten unter anderem mit einer Axt, Totschlägern und Pfefferspray angegriffen. Dabei sollen sie „Scheiß Nazis sind das“ gerufen haben.
Laut MDR plant die Bundesanwaltschaft, die Ermittlungen in dem Fall zu übernehmen, da es sich offensichtlich um eine Serie in Erfurt handelt. Im Mai 2021 hatte eine Schlägerbande einen vermeintlichen Neonazi in dessen Wohnung überfallen, im April 2022 war eine Verkäuferin in einem Bekleidungsgeschäft der Marke „Thor Steinar“, das der rechtsradikalen Szene zugeordnet wird, angegriffen worden. Zudem gebe es Überschneidungen zu den Überfällen in Budapest im Februar 2023. (dh)
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Quellenlink : Kameraaufnahmen zeigen Späherin: Kameraaufnahmen zeigen Späherin Linksextreme Gewaltserie in Erfurt: Polizei mit konkreter Spur