Jederzeit möglich Appell zur Vorsorge: Katastrophenschutz rechnet mit Notlagen

BONN. Deutschland sieht sich einer wachsenden Zahl hybrider Angriffe ausgesetzt. Ziel solcher Attacken, die insbesondere von Staaten wie Rußland, China oder dem Iran ausgehen sollen, ist die Destabilisierung zentraler Infrastrukturen. Im Fokus stehen lebenswichtige Bereiche wie Energieversorgung, Kommunikation und Transport. Vor diesem Hintergrund ruft das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Bürger zu mehr Vorsorge auf.

Der Vizepräsident des BBK, René Funk, mahnt die Notwendigkeit persönlicher Vorbereitung an: „Ich appelliere an die Bürger, sich auf mögliche Notlagen einzustellen – dazu gehört auch die Vorbereitung auf langanhaltende Stromausfälle.“ Der Gedanke an solche Szenarien sei vielen Menschen fremd, da Deutschland lange von stabilen Verhältnissen und der sogenannten Friedensdividende profitiert habe. Doch die Realität habe sich verändert, und mit ihr auch die Anforderungen an den Bevölkerungsschutz, so Funk in T-Online. Dabei geht es nicht nur um Cyberattacken. Seit dem deutschen Ausstieg aus der Atomernergie ist die Versorgungssicherheit nicht mehr garantiert, warnen Fachmänner.

Kein Strom, keine Kartenzahlung

„Jeder Haushalt sollte in der Lage sein, sich mindestens drei Tage lang selbst zu versorgen“, fordert der BBK-Präsident. Dazu gehören Lebensmittel, die nicht zubereitet werden müssen, Wasser, batteriebetriebene Lichtquellen und ein Kurbelradio, um wichtige Informationen zu empfangen.

Bargeld sei ebenfalls von Bedeutung, da elektronische Zahlungssysteme bei Stromausfällen ausfallen könnten. Als Beispiele für mögliche Szenarien nennt Funk Ereignisse wie den Stromausfall 2019 in Berlin-Köpenick, bei dem 31.000 Haushalte und 2.000 Betriebe für über 30 Stunden ohne Strom blieben. (rr)

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