MOSKAU. Anläßlich des 78. Jahrestags des Sieges der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg hat Rußlands Präsident Wladimir die Kampfhandlungen in der Ukraine als „echten Krieg“ bezeichnet. „Erneut wird heute ein echter Krieg gegen unser Heimatland entfesselt“, sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur Tass bei der alljährlich stattfindenden Siegesparade auf dem Roten Platz in Moskau. Mit seiner Wortwahl überschritt Putin eine rhetorische Grenzmarke: Offiziell wird der Krieg in der Ukraine in Rußland selbst immer nur als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet.
Die menschliche Zivilisation befinde sich an einem Scheideweg. „Wir glauben, daß jede Ideologie der Überlegenheit von Natur aus ekelhaft, kriminell und tödlich ist“, erläuterte Putin. Dennoch würden die „westlichen, globalistischen Eliten“ unablässig „Haß, Russophobie und aggressiven Nationalismus“ säen und jene „familiären, traditionellen Werte“ zerstören, die den Menschen erst wirklich menschlich machten.
Putin: „Westliche Eliten wollen Rußland zerstören“
Mit den Maidan-Protesten sei die Ukraine einem „Staatsstreich“ dieser Eliten zum Opfer gefallen und dadurch zum „Druckmittel für deren grausame Pläne“ geworden. Nun werde versucht, „Rußland zu zerstören die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs wieder rückgängig zu machen“, warnte Putin.
„Wir sehen, daß die Denkmäler der Sowjetarmee in einer Reihe von Ländern rücksichtlos und kaltblütig niedergerissen werden und ein regelrechter Kult um die Nazis und ihre Helfershelfer entsteht“, äußerte Putin in Anlehnung an entsprechende Maßnahmen beispielsweise in Estland. Das Gedenken an sowjetische Soldaten werde immer weiter ausradiert. „Diese Verhöhnung ihrer Heldentaten ist ein Verbrechen.“
Parade fällt kleiner aus als im Vorjahr
Dieses Jahr fielen die Festlichkeiten zum „Siegestag“ wesentlich kleiner aus als in den Jahren zuvor. Während im Jahr 2022 noch 11.000 Soldaten über den Platz marschierten, waren es dieses Jahr nur etwa 8.000. Wie im vergangenen Jahr fiel auch dieses Jahr die Parade der Luftstreitkräfte über der Metropole an der Moskwa aus. Beobachter schließen die Möglichkeit nicht aus, daß die Verluste der russischen Streitkräfte in der Ukraine zu Einsparungen bei der diesjährigen Parade geführt haben.
Jüngsten Schätzungen des ukrainischen Nachrichtenmediums Kyiv Independent zufolge könnte Rußland im Laufe des Krieges bereits über 190.000 Soldaten und an die 4.000 Panzer verloren haben.
Luftballons und Fähnchen sind verboten
Auch die Ausstattung der Waffenschau fiel spärlicher aus als die vorherigen Male. 2022 fuhren neben modernen Kampfpanzern noch zahlreiche Mehrfachraketenwerfer vor dem Kreml auf. 2023 hingegen führte lediglich ein historischer Paradepanzer des Typs T-34 die Fahrzeugkolonne an.
Für die Besucher der Parade fielen die Sicherheitsvorgaben an diesem Feiertag zudem bedeutend strenger aus als sonst. Neben dem Mitbringen kleiner Fähnchen oder Luftballons wurden laut Deutschlandfunk-Korrespondenten auch Wasserflaschen, Streichhölzer und E-Zigaretten untersagt. Hintergrund der Maßnahmen ist auch ein mutmaßlicher Drohnenangriff auf den Kreml vergangene Woche.
„Es werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu gewährleisten, insbesondere wenn ausländische Gäste, unser Staatsoberhaupt, anwesend sein werden“, betonte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow im Vorfeld der Veranstaltung der Nachrichtenagentur Tass gegenüber. Alles was gesetzlich vorgeschrieben sei, werde zu diesem Zweck getan. Im Unterschied zu Moskau fielen die Paraden in anderen russischen Städten aus. (fw)
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Quellenlink : Jahrestag Ende Zweiter WeltkriegPutins Rede zum „Siegestag“: „Wir befinden uns im Krieg“