BERLIN/KIEW. Der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes August Hanning hat gesagt, daß der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von der Nord-Stream-Sprengung gewußt habe. Selenskyj soll das Vorhaben genehmigt haben und – nachdem der US-amerikanische Geheimdienst CIA davon erfahren habe – die Pläne wieder verworfen haben. Zu diesem Zeitpunkt sei es aber bereits zu spät gewesen, sagte Hanning gegenüber „Welt TV“.
„Solche Operationen finden nur statt mit Billigung der politischen Spitze eines Staates“, gab sich Hanning überzeugt. Deshalb sei er „sehr sicher, daß Herr Selenskyj von dieser Aktion gewußt hat“. Des weiteren ist für Hanning klar, daß die Ukrainer bei der Sprengung „mit starker Unterstützung aus Polen“ gearbeitet hätten.
Nord Stream-Ermittlungen wurden im Ausland schnell eingestellt
Am 26. September 2022 wurden die beiden Gaspipelines Nord-Stream 1 und 2 durch mehrere Sprengungen beschädigt. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostseeinsel Bornholm registriert, später entdeckten Ermittler vier Lecks an drei der insgesamt vier Pipelines.
Durch Nord-Stream 1 strömte Erdgas aus Rußland nach Deutschland. Nord-Stream 2 war in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 wegen des darauffolgenden politischen Konflikts mit Moskau noch nicht in Betrieb. Mehrere Staaten hatten nach der Sprengung Ermittlungen eingeleitet. Dänemark und Schweden stellten die Untersuchungen inzwischen ein. Die deutschen Behörden vermuten nun ukrainische Profitaucher um Wolodymyr Z. hinter der Sache. (st)
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Quellenlink : Infrastruktur: Infrastruktur Wer sprengte Nord-Stream? Ex-BND-Chef beschuldigt Selenskyj