HAMBURG. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) hat angekündigt, ein Exmatrikulationsverfahren gegen eine junge Frau einzuleiten, die auf dem sogenannten Sylt-Video zu sehen ist. Ein eigens dafür gebildeter Ausschuß, an dem auch weitere Studenten beteiligt werden, soll darüber entscheiden. Sofort gültig ist hingegen „ein zweimonatiges Hausverbot“ gegen die Frau, wie ein Text der Lehranstalt auf Facebook betont.
„Es liegt in unser aller Verantwortung, daß diese Hochschule ein Ort ist, an dem Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität willkommen sind“, heißt es in dem Text weiter.
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Zuvor hatte die Frau bereits ihre Arbeitsstelle als Mitarbeiterin der Influencerin Milena Karl verloren. Es habe sie „schockiert, verletzt und enttäuscht“ zu sehen, daß eine ihrer Mitarbeiterinnen in den Vorfall auf Sylt verwickelt sei, erklärte Karl in einer Nachricht auf Instagram.
„Die Exmatrikulation ist ein ultimativer Schritt“
In verschiedenen sozialen Netzwerken kursiert zudem ein mutmaßliches Rundschreiben der HAW-Präsidentin Ute Lohrentz. Darin zeigt sich die Verfasserin „erschüttert und beschämt“ über das Verhalten der Personen auf dem Sylter Video. Nachdem bekannt geworden sei, daß „eine Person in dem Video an der HAW Hamburg studiert“ haben soll, habe man unmittelbar rechtliche Schritte geprüft.
„Die Exmatrikulation ist ein ultimativer Schritt, der über die Zukunft eines Menschen entscheiden kann“, heißt es in dem Text weiter. Aus diesem Grund sei man „zu dem Entschluß gekommen, den Exmatrikulationsausschuß zur weiteren Beratung und Begleitung einzuberufen“.
„Rechtsradikale, rassistische Vorfälle passieren deutschlandweit“
Man sei sich „sehr bewußt, daß der Vorfall nicht singulär, aus einer Partylaune heraus“ geschehen sei. „Rechtsradikale, rassistische Vorfälle passieren deutschlandweit.“
Mittlerweile ermittelt die Staatsanwalt Flensburg gegen mehrere Personen, die auf dem Video zu sehen sind. Oberstaatsanwalt Thorkild Petersen-Thrö betonte, daß man „wegen des Verdachts der Volksverhetzung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ ermittele. (lb)
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Quellenlink : Hetzjagd: Hetzjagd Hamburger Hochschule will Frau aus Sylt-Video rauswerfen