Heftiger KoalitionsstreitFDP: Deutsche müssen 600 Milliarden für neue Heizungen ausgeben

BERLIN. Die FDP hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgeworfen, die Kosten für den Heizungstausch in seinem Gesetzentwurf viel zu niedrig angesetzt zu haben. Auf die Menschen in Deutschland kommen demnach tatsächlich 600 Milliarden Euro zu – und nicht 130, wie Habeck angibt.

Sowohl die FDP als auch der grüne Wirtschaftsminister gehen von jeweils 20.000 Euro Mehrkosten pro neuer Heizung aus. Dabei ziehen sie den Preis einer Gasheizung von 10.000 Euro heran. Werde nun eine Wärmepumpe eingebaut, die 30.000 Euro kostet, „sind die Kosten für den Einzelnen 20.000 Euro“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Zusatzkosten außer Acht gelassen

Außer Acht lassen dabei beide die Zusatzausgaben für Fußbodenheizung, Dämmung, neue Fenster und Dächer. Experten sagen, dies belaste einen Eigentümer mit Ausgaben im sechsstelligen Bereich.

Doch offenbar hat Habeck selbst bei seinen 130 Milliarden Euro nicht die Wahrheit ins Gesetz geschrieben. Denn, wie die FDP gegenüber der Bild-Zeitung vorrechnet, werden in Deutschland derzeit zehn Millionen Gebäude mit Öl beheizt, knapp 20 Millionen Wohnungen und Häuser mit Gas. Multipliziert man das mit 20.000 Euro, kommt man auf 600 Milliarden Euro.

FDP: Heizungsgesetz zurück in die „Montagehalle“

Habeck müsse jetzt „die wahren Zahlen für sein Gesetz auf den Tisch legen“, verlangte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph Meyer: „Wir brauchen von Habeck Kostentransparenz, sonst machen Beratungen im Bundestag wenig Sinn.“

Der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, warf Habeck gegenüber Bild die Verwendung „unsolider“ Zahlen vor. Es sei „besorgniserregend, daß das Wirtschaftsministerium sich bei den eigenen Zahlen in immer mehr Widersprüche verwickelt“. Das Gesetz müsse „zurück in die Montagehalle“. (fh)

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