Hayek-Medallie verliehen: Hayek-Medallie verliehen Milei: „Der Staat ist keine Lösung, sondern das Problem“

HAMBURG. Der argentinische Präsident Javier Milei hat die Hayek-Medallie in Hamburg verliehen bekommen. Die Ehrung erhielt der selbsterklärte Anarchokapitalist für seine freiheitlich-marktwirtschaftliche Regierungspolitik durch die Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft. Dabei jubelte ihm das Publikum „Libertad, Libertad, Libertad“ zu.

Nach der Verleihung sprach der argentinische Präsident vor den rund 250 Gästen über sein Studium und seinen Weg in die Politik. „Als ich Wirtschaft studiert habe, bin ich Libertärer geworden“, erinnerte der Ökonom. Während seines zweiten Masterstudiums habe das neoklassische Denken Wurzeln geschlagen „und gleichzeitig begann ich, den Staat zutiefst zu verachten“. Dabei erkannte er, „daß der Staat keine Lösung war, sondern das Problem. Aber ich wußte nicht, was ich machen sollte. Es gab keine wirkliche Lösung.“

Linke demonstrieren gegen Ehrung

Außerhalb der Veranstaltung demonstrierten in der Spitze 360 Linke gegen die Ehrung des argentinischen Präsident unter dem Motto „Kein Preis für die extreme Rechte – Keine Medaille für Milei“, wie die Polizei der JUNGEN FREIHEIT mitteilte. Die Veranstalter hatten mit 500 Teilnehmern gerechnet. Unter anderem hatte die Linkspartei dazu aufgerufen.

Linke demonstrieren gegen die Ehrung des argentinischen Präsidenten Javier Milei in Hamburg Foto: JF
Linke demonstrieren gegen die Ehrung des argentinischen Präsidenten in Hamburg Foto: JF

Im Anschluß fand eine Kundgebung statt. Laut Angaben der Hamburger Polizei verliefen Demonstration und Kundgebung ohne Zwischenfälle. Konträr dazu berichtet die Tagesschau, daß es zwei Demonstranten gelang, eine Polizeikette um den Veranstaltungsort zu durchbrechen und ein Transparent auszurollen. Daraufhin wurden die Störer abgeführt.

Milei führt Argentinien aus der Krise

Präsident Milei ist nach sechs Monaten im Amt – anders als in großen Teilen der Medienlandschaft suggeriert wird – durchaus erfolgreich mit seinem libertären Politikstil. Unlängst schaffte es sein Reformprogramm, das umfassende Sparmaßnahmen für das verschuldete Land vorsieht, durch den Senat. Die Inflationsrate ist auf vier Prozent gesunken – zum Jahresbeginn lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. Aktuellen Umfragen zufolge unterstützen 55 Prozent der Argentinier seine Politik, berichtet das Handelsblatt.

Auch an den Finanzmärkten wird der neue Regierungskurs positiv bewertet. Der Index argentinischer Unternehmen, die an der Wall Street vertreten sind, stieg seit Jahresbeginn um 38 Prozent. Das sogenannte Länderrisiko, also der Zinsaufschlag, den Investoren für argentinische Anleihen verglichen mit US-Anleihen verlangen, ist seit Anfang des Jahres um etwa 500 Prozentpunkte gesunken.

Am Sonntag reist Milei dann weiter nach Berlin, um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu treffen. Im Gegensatz zu anderen Staats- und Regierungschefs wird der Argentinier keinen Empfang mit militärischen Ehren erhalten. Auch eine gemeinsame Pressekonferenz der zwei Politiker wurde abgesagt. Am Montag beendet der argentinische Präsident seine Europareise mit einem Besuch in Tschechien. (ds/st/sv)

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