Großbritannien: Großbritannien Southport-Killer ist offenbar doch Islamist

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SOUTHPORT. Der brutale Dreifachmord an drei kleinen Mädchen im britischen Southport hat möglicherweise doch einen islamistischen Hintergrund. Bei dem Tatverdächtigen, Axel Rudakubana, sei eine Terror-Anleitung von Al-Qaida gefunden worden, berichtete Polizeipräsidentin Serena Kennedy am Dienstag, nach übereinstimmenden Medienberichten. Zudem habe er versucht, das Nervengift Rizin herzustellen.

Im Juli hatte die Polizei „einen terroristischen Hintergrund“ noch kategorisch ausgeschlossen. Ein Motiv für die Tat sei nicht erkennbar, hieß es in den Tagen nach der Tat.

Am Dienstag betonte die Behördenchefin, daß Rudakubana zusätzlich im Rahmen des Terrorism Act 2000 angeklagt werden wird. Demnach ist es für britische Staatsbürger strafbar, Dokumente zu besitzen, die „bei der Ausführung oder Planung einer terroristischen Tat nützlich sind“. Ein weiterer Anklagepunkt wird der Versuch der Herstellung einer biologischen Waffe sein.

Attentäter ermordete drei Kinder

Dem mittlerweile 18jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 29. Juli eine an Kinder gerichtete Tanzgruppe in der englischen Stadt Southport attackiert zu haben. Dabei ermordete der Attentäter drei junge Mädchen im Alter von sechs bis neun Jahren. Zehn weitere Personen wurden bei dem Messerangriff verletzt. Die Tanzveranstaltung richtete sich an Fans der amerikanischen Popsängerin Taylor Swift und war vor allem von jungen Mädchen besucht worden.

Im August traf sich Swift im Anschluß an ein Londoner Konzert mit Familienangehörigen der Opfer, wie die britische Zeitung The Sun berichtete. Zuvor hatte die Sängerin in sozialen Medien ihre Bestürzung über die Tat geäußert. Die Tat belaste sie. „Das waren doch nur kleine Kinder in einem Tanzkurs. Ich bin fassungslos“, schrieb sie.

Der mutmaßliche Täter wurde 2006 in Großbritannien geboren. Seine Eltern sind Einwanderer aus Ruanda. Der zur Tatzeit 17jährige war in den Jahren zuvor mit Autismus diagnostiziert worden.

Ausschreitungen richteten sich gegen Moschee

In den Wochen nach der Tat war es in ganz Großbritannien und Teilen von Irland zu Ausschreitungen gekommen. Zwei Tage nach der Tat attackierten Demonstranten eine Moschee in Southport. In sozialen Netzwerken war zuvor die Vermutung geäußert worden, bei der Tat könne es sich um eine islamistisch motivierte Tat handeln.

In den darauffolgenden Wochen lieferten sich Demonstranten und rechte Gruppen heftige Straßenschlachten mit der Polizei. Es kam zu Brandstiftungen an Gebäuden und Fahrzeugen. In den nordenglischen Städten Rotherham und Tamworth attackierten Demonstranten Hotels, in denen Asylbewerber untergebracht worden waren.

Starmer leerte Gefängnisse

Premierminister Keir Starmer (Labour) sprach von „organisierter, gewalttätiger Kriminalität“ und „rechtsradikalem Ganoventum“. Er kündigte an, Technologien zur Gesichtserkennung einsetzen zu wollen, um Teilnehmer der Ausschreitungen auf diese Weise zu identifizieren.

Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen verhaftete die Polizei mindestens 1.280 Personen. Um Platz in britischen Gefängnissen zu schaffen, ordnete Starmer an, mehrere Tausend Straftäter früher aus ihrer Haftstrafe zu entlassen. (lb)

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