Fünfstelliger Sachschaden: Fünfstelliger Sachschaden Farbanschlag auf Jenaer Urburschenschaft – Polizei ermittelt

JENA. Mutmaßliche Linksextremisten haben in der Nacht zum Donnerstag einen Farbanschlag auf die Jenaer Burschenschaft Arminia verübt. Gegen 2 Uhr wurde das Verbindungshaus „Grüne Tanne“ mit schwarzer Farbe besprüht – ein Wappen in den Farben der Verbindung und Zirkel wurde ebenfalls getroffen. Der Inspektionsdienst der Polizei Jena nahm die Ermittlungen in Kooperation mit der Kriminalpolizeiinspektion auf.

Die Studentenverbindung spricht von einem Sachschaden in Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro, wie sie auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mitteilte. Die Polizei schätzt den Schaden gegenüber der JF hingegen auf mindestens 5.000 Euro. Derzeit gehen die Ermittler von einem „politischen Tatmotiv“ aus. Potentielle Täter konnten bislang nicht ausgemacht werden.

Farbbeutel treffen das Verbindungshaus „Grüne Tanne“ und auch das Wappen mit dem Zirkel der Burschenschaft. Foto: Allgemeine Deutsche Burschenschaft
Farbbeutel treffen das Verbindungshaus „Grüne Tanne“ und auch das Wappen mit dem Zirkel der Burschenschaft. Foto: Allgemeine Deutsche Burschenschaft

Aufgrund einer Zeugenaussage geht die Polizei jedoch von zwei Männern und einer Frau aus. „Diese waren dunkel gekleidet und mit Fahrrädern unterwegs“, sagte der Polizeisprecher der JF. Eine Fahndung verlief bisher ergebnislos.

Burschenschaften sind wiederholt Ziel linker Gewalt

Der Pressesprecher der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) – des Dachverbands der Arminia –, Michael Schmidt, verdächtigte die linksextreme Szene hinter dem Anschlag. „Bereits in der Vergangenheit gab es aus bekannten Kreisen linker Organisationen Angriffe auf Leib und Leben von Burschenschaftern, Sachbeschädigungen und Diebstahlsdelikte im Rahmen der jährlichen Verbandstreffen“, sagte Schmidt.

Am Wochenende findet der jährliche Burschentag der ADB statt. Geladen sind unter anderem der frühere Bundesverfassungsrichter Udo Steiner und der Thüringer AfD-Landtagsabgeordnete Jens Dietrich. Mit Blick auf die Sicherheitssituation gab der ADB-Pressesprecher sich gegenüber der JF entspannt. „Der Tagungsort ist weit außerhalb und gut abgeschirmt“, sagte Schmidt.

„Das Recht auf Meinungsäußerung ist der burschenschaftlichen Bewegung heilig“

Indes versicherte die Polizei Jena, für die Sicherung des Verbandstreffens gut vorbereitet zu sein. „Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre sind Straftaten, wie zum Beispiel Sachbeschädigungen oder auch Körperverletzungen, nicht auszuschließen und wurden bei der Einsatzplanung mit einbezogen“, sagte ein Sprecher der JF.

Eine Kundgebung gegen Burschenschaften am Donnerstagabend mit 130 Teilnehmern sei friedlich verlaufen. Dazu kommentierte ADB-Pressesprecher Schmidt: „Das Recht auf Meinungsäußerung, auch im Rahmen von Demonstrationen, ist der burschenschaftlichen Bewegung heilig.“ Unter dem Deckmantel von Protest zu Straftaten zu motivieren und billigend zu beklatschen, lehne er hingegen ab. (sv)

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