Folgen der EnergiekriseWohnungsbau in der Krise: ifo-Institut warnt

MÜNCHEN. Im Wohnungsbau hat das ifo-Institut vor einem massiven Rückgang an Aufträgen und einer vermehrten Zunahmen von Stornierungen gewarnt. Im August waren 11,6 Prozent der befragten Unternehmen von Auftragsstornierungen betroffen, im Juli wurden 11,5 Prozent der Bauaufträge storniert. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Instituts hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

„Seit April sehen wir, daß auffällig viele Projekte gestrichen werden“, sagte der zuständige Forscher am Institut, Felix Leiss, zu der Datenerhebung. Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau haben sich ihm zufolge in den letzten Monaten massiv verschlechtert. „Explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller Bauherren schwer. Einige Projekte werden damit unrentabel.“

Im Wohnungsbau tätige Unternehmen reagieren

Noch vor wenigen Monaten verzeichnete das Wirtschaftsforschungsinstitut ein Wachstum im Wohnungsbau. „Die Unternehmen verfügen immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung greift die Angst um sich.“ Viele Bauunternehmen befürchteten Geschäftsrückgänge aufgrund hoher Energiepreise, diese verteuerten zusätzlich das in der Herstellung oft energieintensive Baumaterial. Einige Bauunternehmen planten vor diesem Hintergrund weitere Preiserhöhungen.

Trotz allem habe sich der Lieferengpaß bei Baustoffen etwas gebessert, stelle Leiss fest. „Dennoch ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer.“ Im August klagten demnach 36,4 Prozent der Unternehmen über Lieferprobleme, im Vormonat waren es noch 45,6 Prozent. Bereits im August hatte das ifo-Institut eine Stornierungswelle im Bauwesen gemeldet, die seit April die Branche belaste. (ab)

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