Förderanträge gehen um 70 Prozent zurückWärmepumpen werden zum Ladenhüter

BERLIN. Die Anzahl der Förderanträge für den Einbau von Wärmepumpen ist im ersten Drittel dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Im Schnitt fiel sie auf nur noch rund 8200 pro Monat. Das entspricht einem Minus von 71,7 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Damals gab es durchschnittlich 29.000 Anträge pro Monat.

Das geht aus Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hervor, über die die Welt am Sonntag berichtet. Sollte die Entwicklung über das gesamte Jahr so weitergehen, würden in diesem Jahr weniger als 100.000 Wärmepumpen eingebaut werden.

Habecks Wärmepumpen-Plan vor dem Scheitern

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat allerdings fünf Mal mehr eingeplant – nämlich eine halbe Million pro Jahr. So sollen bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in deutsche Gebäude installiert werden.

Das Chaos um das Gebäudeenergiegesetz dürfte zu dem starken Nachfragerückgang beigetragen haben. Bis heute ist nicht klar, ob der Bundestag das Öl-, Pellet- und Gasheizungsverbot tatsächlich in der Form beschließt, wie es Habeck und sein inzwischen in den Ruhestand versetzter Staatssekretär Patrick Graichen (Grüne) formuliert haben.

Kommt das Heizungsverbot wirklich 2024?

Verbände der Wohnungs- und Heizungswirtschaft halten es für nicht umsetzbar. Auch der Koalitionspartner FDP übt heftige Kritik. Die Liberalen fordern, das Gesetz erst nach der Sommerpause zu beraten. Ob es dann noch wie geplant am 1. Januar 2024 in Kraft treten kann, steht in den Sternen.

Auch die Höhe der Fördergelder ist bisher unklar. Hauseigentümer hoffen vermutlich darauf, daß die Summen noch über den bisherigen Zuschuß hinaus steigen. Da der Wohnungsbau auch aufgrund der hohen Klimaschutzhürden ins Stocken geraten ist, wird die Nachfrage weiter gebremst. Denn die Wärmepumpen werden derzeit hauptsächlich in Neubauten installiert. (fh)

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