Fehlende AusgewogenheitARD-Chef: Deshalb sind unsere Journalisten links

BONN/STUTTGART. In einem Interview mit dem Gewerkschafts-Magazin Journalist hat sich der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke (SPD) zur politischen Einseitigkeit seines Senders geäußert: „Der Journalistenberuf ist nun mal eher für kritische Geister attraktiv“, erklärte der 62jährige die politisch weit links stehende Zusammensetzung seiner Belegschaft.

Nicht nachgefragt hat der Interviewer des Deutschen Journalisten-Verbandes, warum dann sowohl ARD als auch ZDF seit Jahren massiv jegliche Kritik an der Regierungspolitik zurückweisen. Wehalb landen Kritiker landen nicht selten in der rechten Ecke? Einher geht zuweilen der Vorwurf, wer kritisiere, der gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Kaum Kritik der ARD an Regierungspolitik

Erfolgt kritische Berichterstattung in privaten, oft alternativen Medien, unterstellen die Öffentlich-Rechtlichen ihnen mitunter „Haß“ und „Hetze“. Wer Migrations-, Euro-, Klimapolitik oder die Grundrechtseinschränkungen während der Corona-Zeit bemängelt, den schließen die Sender sogar vom Diskurs aus. Vertreter der AfD, von denen Kritik zu erwarten wäre, werden nicht einmal in Talkshows eingeladen.

Eine Studie des Schweizer Unternehmens „Media Tenor“ hat zuletzt sogar gezeigt, daß es selbst bei der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal keinen einzigen kritischen ARD- und ZDF-Bericht über die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Marieluise („Malu“) Dreyer (SPD) gab. Dabei hatte eine Fehlerkette in der Landesregierung dafür gesorgt, daß die Bevölkerung nicht gewarnt wurde. Es starben 134 Menschen.

92,2 Prozent der ARD-Volontäre wählen Grün-Rot-Rot

Vor zweieinhalb Jahren hatte eine Umfrage des Journalist ergeben, daß fast alle ARD-Volontäre Grüne (57,1 Prozent), Linke (23,4 Prozent) und SPD (11,7 Prozent) wählen; insgesamt 92,2 Prozent. Anhänger von Union (3,0 Prozent) und FDP (1,3 Prozent) waren in einer deutlichen Minderheit. AfD-Wähler gab es gar keine.

Gniffke, der auch bekannte, seine SPD Mitgliedschaft sei ihm „nie“ zum Vorwurf gemacht worden, kritisierte im Interview mit dem Magazin nun, die Erhebung sei „nicht repräsentativ“ gewesen. Für den ARD-Vorsitzenden sei es „zunächst mal gar kein Beinbruch, daß unser Beruf diese Haltung seit jeher anzieht, sofern sie nicht mit dem Handwerk kollidiert“. Gleichzeitig versprach er mehr Ausgewogenheit: „Wer das nicht trennen kann, kriegt auch mit mir ein Problem.“ (fh)

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