Er war ausreisepflichtig Französische Polizei nimmt mutmaßlichen Serienmörder fest

LYON. Die französische Polizei hat am Dienstag einen mutmaßlichen Serienmörder in einem Zug in Lyon festgenommen. Der Mann, der keine Papiere bei sich hatte, aber angab, die kamerunische Staatsbürgerschaft zu besitzen, soll mindestens vier Menschen in Frankreich und den Niederlanden ermordet haben, berichtet Tageszeitung Le Parisien. Zum Zeitpunkt der Festnahme soll der 37jährige ausreisepflichtig gewesen sein.

Der Tatverdächtige wurde festgenommen, nachdem er kurz zuvor eine 26jährige Frau in einem Zug in Marseille attackiert hatte. Bei der Verhaftung stellten die Beamten fest, daß der Kameruner einem Mann ähnelte, der Ende Oktober in einer Bahnhofshalle im niederländischen Rotterdam einen brutalen Angriff gegen einen Obdachlosen begangen hatte. Die niederländische Polizei hatte daraufhin Bilder des Tatverdächtigen veröffentlicht.

In den Aufnahmen von der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober ist zu sehen, wie der Tatverdächtige zunächst mit zwei Einkaufstaschen durch eine Bahnhofshalle läuft. Als er einen schlafenden Obdachlosen erblickt, trägt er die Einkaufstaschen fort. Kurz darauf läuft er zu dem Mann und stupst ihn mit dem Fuß an. Daraufhin entfernt er sich wieder.

Mörder attackierte Frau in Zug

Danach ist zu sehen, wie der Tatverdächtige die Bahnhofshalle erneut betritt und dabei einen Betonklotz auf dem Kopf balanciert. Nachdem er sich vergewissert, daß keine möglichen Augenzeugen anwesend sind, läuft er zu seinem Opfer und schmettert ihm den Betonklotz mit voller Wucht gegen den Kopf. Der Mann liegt seitdem im Koma und kämpft um sein Leben.

Kurz vor seiner Verhaftung soll der Kameruner während einer Zugfahrt eine junge Frau angegriffen haben. Nach ihren Aussagen schlug er ihr ohne offensichtlichen Grund gegen die Schulter und trat ihr anschließend gegen das Schienbein und die Wade. Die verängstigte Frau informierte die Zugkontrolleure, die den Mann identifizierten und feststellten, daß er ohne Papiere und ohne Zugfahrkarte reiste. An der nächsten Haltestelle, in Lyon, ließ er sich ohne Widerstand festnehmen.

Kameruner soll weitere Morde begangen haben

In der Nacht vom 11. auf den 12. November wurde in Lyon ein weiterer Obdachloser moldawischer Abstammung mit einem Betonklotz getötet. Das Verbrechen wurde ebenfalls von einer Überwachungskamera gefilmt und weist eine starke Ähnlichkeit mit dem Verbrechen in Rotterdam auf. Auf der Aufnahme sei zu sehen, wie der in Rotterdam gefilmte Mann einem Mann mit einem Zementstück einen Schlag auf den Kopf verpaßt, berichtet die Polizei in Lyon.

Zusätzlich wird der Kameruner verdächtigt zwei weitere Morde in Straßburg und einen weiteren in Dijon begangen zu haben. Am Dienstag wurde er von den Ermittlern zu den Fällen befragt und wartet derzeit auf seine Überstellung vor das Justizgericht in Évry.

In den vergangenen Monaten war Frankreich immer wieder durch brutale Gewaltfälle durch Migranten erschüttert worden. Im September hatte ein 22jähriger Marokkaner eine 19jährige Studentin in einem Pariser Park ermordet. Auch in diesem Fall war der Täter ausreisepflichtig gewesen. (lb)

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