Botschafterin einbestellt: Botschafterin einbestellt Argentiniens Milei löst Eklat in Spanien aus

MADRID. Argentiniens Präsident Javier Milei hat auf einer Wahlkampfveranstaltung der spanischen Partei Vox für ein Eklat gesorgt. Unter euphorischem Jubel der 11.000 Zuschauer bei der „Europa Viva 24“ kritisierte er Spaniens linke Regierung und bezeichnete die Frau von Ministerpräsident Pedro Sánchez, Begoña Gómez, als „korrupt“.

Zwar nannte Milei den spanischen Regierungschef nicht beim Namen, die Anspielung war jedoch offensichtlich. Prompt reagierte Gómezs Regierung und rief die spanische Botschafterin aus Buenos Aires für Konsultationen „für unbefristete Zeit“ zurück nach Madrid.

Milei: Sozialismus führt „zu Sklaverei oder Tod“

Milei hatte in Madrid gefordert, „dem verdammten und krebsartigen Sozialismus basta“ zu sagen. Dieser führe „zu Sklaverei oder Tod“. Letztlich sei soziale Gerechtigkeit „immer ungerecht“. Der selbsterklärte „Anarchokapitalist“ wurde der spanischen Zeitung El Mundo zufolge wie ein „Rockstar“ auf der Bühne gefeiert.

Aus dem Publikum hallte ihm wiederholt „Freiheit, Freiheit“ entgegen. VOX-Parteichef Santiago Abascal bedankte sich bei Argentiniens Präsidenten: „Herzlichen Dank, Javier Milei, für den Schrecken, den du den Linken des Westens eingejagt hast.“

Spanien verlangt „öffentliche Entschuldigung“

Anders nahm der spanische Außenminister José Manuel Albares die Veranstaltung auf. Die Kritik Mileis sei ein „Frontalangriff auf unsere Demokratie, auf unsere Institutionen und auf Spanien“. „Es ist nicht hinnehmbar, daß ein amtierender Präsident Spanien und den spanischen Ministerpräsidenten bei einem Besuch in Spanien beleidigt“, sagte Albares. Er forderte den Argentinier auf, eine „öffentliche Entschuldigung“ abzugeben. Ansonsten werde die spanische Regierung „alle Maßnahmen ergreifen, die sie für angemessen hält, um unsere Souveränität zu verteidigen“.

Anwesend waren bei der Wahlkampfveranstaltung zudem zahlreiche hochrangige ausländische Politiker. Darunter Marine Le Pen vom französischen Rassemblement National, der Portugiese André Ventura, der Chilene José Antonio Kast und auch der israelische Minister für soziale Gleichheit, Amichai Chikli. Die Ministerpräsidentin von Italien, Giorgia Meloni, und der ungarische Regierungschef Viktor Orbán waren nicht anwesend, entsendeten jedoch Botschaften an die Teilnehmer. (sv)

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