BKA Lagebild enthüllt 938 Frauenmorde: Jeder dritte Täter hat keinen deutschen Paß

BERLIN. In Deutschland hat die Zahl der Straftaten gegen Frauen enorm zugenommen. Das zeigt ein aktuelles, vom Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestelltes Bundeslagebild. Besonders erschreckend ist der Anstieg der Fälle von Tötungsdelikten mit weiblichen Opfern.

Im Jahr 2023 wurden laut BKA 360 Frauen in Deutschland allein deshalb getötet, weil sie Frauen waren. Hinzu kommen 578 Fälle versuchter Tötungen. „Der Anteil weiblicher Opfer von Tötungsdelikten innerhalb von Partnerschaften liegt bei über 80 Prozent“, heißt es in der Statistik. Hier gebe es „Aufklärungs-, Abgrenzungs- und Forschungsbedarf“, appelliert das BKA.

Alle drei Minuten Gewalt gegen Frauen

„Fast jeden Tag sehen wir einen Frauenmord in Deutschland. Das ist unerträglich“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Vorstellung des Lagebildes am Dienstag. „Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt.“ Jeden Tag seien zudem mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat.

Die Opfer sind meist Deutsche

Ein genauerer Blick auf die Statistik enthüllt prekäre Details: Werden Tötungen im Zusammenhang mit Raubdelikten und Tötungen auf Verlangen abgezogen, bleiben in den 938 Fällen 827 Tatverdächtige übrig. Von diesen sind 264 (31,8 Prozent) keine deutschen Staatsbürger – sie sind damit massiv überrepräsentiert. Keine Angaben macht das BKA im Lagebild indes über den möglichen Migrationshintergrund der restlichen 563 Täter. Die Opfer sind mit 73,8 Prozent deutlich mehrheitlich Deutsche.

Aus dem Bericht geht die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen hervor.
32 Prozent der Verdächtigen haben keine deutsche Staatsbürgerschaft. Foto: Screenshot BKA / Lagebild zu Straftaten und Gewalt gegen Frauen.

Doch nicht nur Tötungsdelikte sind im Lagebild erfaßt. Mehr als 52.000 Frauen und Mädchen wurden dem BKA zufolge im Jahr 2023 in Deutschland Opfer von Sexualstraftaten wie Vergewaltigung. Hier wurden 12.486 nichtdeutsche Tatverdächtige im Vorjahr ausgeforscht. Mehr als jeder dritte (34 Prozent) Tatverdächtige hat somit bei diesen Delikten keine deutsche Staatsbürgerschaft. Besonders hoch ist der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger übrigens im Bereich der Zuhälterei. Hier sind 75 Prozent Ausländer.

Auch bei den Sexualstraftaten trennt das BKA zwischen deutschen und nichtdeutschen Tätern. Über den etwaigen Migrationshintergrund wird keine Angabe gemacht.
5400 Verdächtige in Fällen von sexueller Belästigung hatten im Jahr 2023 keine deutsche Staatsbürgerschaft. Foto:Screenshot BKA / Lagebild zu Straftaten und Gewalt gegen Frauen

Hohe Dunkelziffer

Auch die Zahl der weiblichen Opfer häuslicher Gewalt stieg laut BKA um 5,6 Prozent auf 180.000. Eine Gesamtzahl aller weiblichen Opfer können die Ermittler in ihrem Lagebild jedoch nicht angeben – denn viele Taten sind mehreren Fallgruppen zuzuordnen, und dann ist da natürlich noch die wohl sehr hohe Dunkelziffer.

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