Berlin: Berlin Grüne Politik: Laubenkolonie muß Kröten weichen

BERLIN. Das Bezirksamt Berlin-Pankow hat den Beschluß verteidigt, auf dem Gebiet der im Ortsteil Weißensee gelegenen bisherigen Kleingartenanlage „Feuchter Winkel West“ die vom Aussterben bedrohten Kreuzkröten und Zauneidechsen anzusiedeln.

Die Initiative, die Laubenkolonie abzureißen, stammt vom zuständigen Bezirksstadtrat Cornelius Bechtler (Grüne). In den Berliner Bezirken sind Stadträte mit Ministern bzw. Senatoren auf Landesebene vergleichbar.

Die Kleingartenanlage existiert bereits seit 1925 und wurde im vergangenen Jahr als „bester Weißenseer Kleingartenverein“ ausgezeichnet. Hintergrund ist, daß sich die seltenen Amphibien seit rund zehn Jahren auf einer Baubrache am „Pankower Tor“ niedergelassen haben. Wie sie dahin kamen, ist unklar. Nun soll der Unternehmer Kurt Krieger („Möbel Höffner“) das Areal bebauen. Doch der Artenschutz verhindert das bisher.

Kröten wichtiger als Laubenkolonie

Daher entschied der Grünen-Stadtrat aus der Kleingartenkolonie ein Kleintierhabitat zu machen. Denn ohne die Umsiedlung der Kröten könne man Krieger keine Baugenehmigung erteilen. Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow will Krieger 2.000 Wohnungen, eine Schule und ein Möbelhaus errichten.

Bechtler äußerte Verständnis für den Ärger der Kleingärtner. Allerdings seien die Wohnungsnot in Berlin und auch der Artenschutz wichtiger, zitiert ihn der Tagesspiegel. „Ohne die Lösung der Artenschutzfrage würde Herr Krieger keine Baugenehmigung erhalten“, erklärte der Stadtrat. (fh)

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