Berlin: Berlin Charité schlägt Alarm: Doppelt so viele Messeropfer

BERLIN. Die Berliner Charité hat in den ersten sechs Monaten so viele Messeropfer behandelt wie im gesamten Jahr 2023. Der Geschäftsführende Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Ulrich Stöckle, sagte dem RBB und der Berliner Morgenpost, daß er und seine Kollegen 55 Verletzte nach solchen Attacken versorgt haben.

„Auch wenn wir unsere Arbeit jeden Tag höchst professionell bewältigen, können wir nach der Behandlung von derartigen Verletzungen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte der Mediziner und fragte sich: „Warum gibt es diese zunehmende Gewaltentwicklung?“

Der Anstieg belege eine offensichtlich deutlich niedrigere Schwelle für Messerattacken. Dabei sei ihm vor allem ein Fall in Erinnerung geblieben, wo ein Mann im Streit um einen Parkplatz in Berlin-Wedding einen anderen Autofahrer erstach. Täter und Opfer waren Migranten. Die Angehörigen des Opfers hatten die Rettungskräfte attackiert.

Charité beklagt immer schlimmere Messerverletzungen

Daß die Brutalität zunehme, zeige sich, so Stöckle, auch an der Schwere der Verletzungen. Es gebe mehrfache und tiefere Stichverletzungen, teilweise würden lange Messer verwendet.

Die Kriminalitätsstatistik der Polizei hatte für Berlin bereits für das vergangene Jahr einen deutlichen Anstieg an Messerattacken ausgewiesen. 3.842 solcher Fälle bedeuteten einen Anstieg um 525 Taten gegenüber 2022. Sollte die Zahl der Behandlungen in der Charité ein Indikator sein, dürfte sich die Zahl der Angriffe in diesem Jahr weiter erhöhen. (fh)

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