BERLIN. Die Nordseeinsel Sylt – Heimat von Seerobben, Golfanlagen und Nachtclubs, in denen junge Urlauber betrunken „Ausländer raus“ rufen – hat eine Ehrenbriefmarke erhalten. Die Postmarke für 85 Cent wurde am heutigen Donnerstag vom Bundesfinanzministerium herausgegeben. Sylt läutete somit die Sonderpostwertzeichen-Serie „Beliebte Urlaubsziele der Deutschen“ ein.
Als Begründung führte das Ministerium von Christian Lindner (FDP) die Vielfalt der Insel an: „Von traditionellen altfriesischen Häusern bis hin zu Luxushotels, vom erlebnisreichen Familienurlaub bis hin zum einsamen Strandspaziergang in Begleitung des Vierbeiners erfüllt die größte deutsche Nordseeinsel vor der Küste Schleswig-Holsteins und Dänemarks individuelle Herzenswünsche.“
„Zu den Attraktionen zählen außerdem kulturelle Einrichtungen und öffentliche Events“, heißt es weiter. Diese Mischung mache Sylt „zu einem ganz besonderen Urlaubsziel“. Seit der Ernennung zum Seebad 1855 ziehe es „Kunstschaffende auf die Insel“, fügte die Deutsche Post ergänzend hinzu. Die naßklebenden Marken können im 10er-Bogen erworben werden.
Sylt-Video schockiert die Bundesrepublik
Jüngst hatte ein auf Sylt aufgenommenes Video für bundesweite Empörung gesorgt. Darauf ist eine feiernde Gruppe vor der „Pony“-Bar auf der Insel zu sehen, die auf die Melodie des Party-Songs „L´amours toujours“ von Gigi D´Agostino „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen“ singt.
Daraufhin brach eine Sturmflut der Kritik über die jungen Urlauber her. „Solche Parolen sind eklig, sie sind nicht akzeptabel“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu. Seine Parteikollegin und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas forderte, die Rufe „vielleicht auch mal mit der Höchststrafe“ zu bestrafen. (sv)
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Quellenlink : „Beliebte Urlaubsziele der Deutschen“: „Beliebte Urlaubsziele der Deutschen“ Nach „Ausländer raus“-Rufen: Sylt bekommt Sonderbriefmarke