Baupolitik: Baupolitik So dramatisch sinken Baugenehmigungen für Wohnungen

WIESBADEN. Die Baugenehmigungen für Wohnungen sind im August 2024 auf den niedrigsten Wert seit Februar 2012 gefallen. Damit setzt sich die Krise im deutschen Wohnungssektor weiter fort: Von Januar bis August 2024 sank die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 19,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im August sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast sieben Prozent, also 1.300 Genehmigungen weniger. Seit dem Zehnjahrestief vom Februar 2024 hat sich die Lage des Wohnungsmarkt damit weiter verschlechtert.

Im Zeitraum von Januar bis August wurde der Bau von insgesamt 141.900 Wohnsitzen gewährt. Das sind 33.900 weniger als im Zeitraum von Januar bis August 2023.

Einfamilienhäuser sind besonders betroffen

Diese Genehmigungen betreffen sowohl den Bau von neuen Wohngebäuden als auch die Entstehung von Wohnstätten in bereits bestehenden Gebäuden. Dabei sind vor allem Einfamilienhäuser besonders stark vom Genehmigungs-Sinkflug betroffen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken sie im Zeitraum von Januar bis August um knapp 27 Prozent. Das sind etwa 9.200 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Bei Neubauwohnungen sanken die Genehmigungen um mehr als 21 Prozent – insgesamt 31.400 Zulassungen. Bei Zweifamilienhäusern verringerte sich die Zahl genehmigter Bauten um fast 14 Prozent, was einer Abnahme von 1.400 Wohnsitzen entspricht.

Zahl der Monatlich genehmigten Wohnungen (in Tausend)
Zahl der Monatlich genehmigten Wohnungen (in Tausend) / Foto: Bundesamt für Statistik

Talfahrt bei Baugenehmigungen hält an

Bei der „zahlenmäßig stärksten Gebäudeart“, den Mehrfamilienhäusern, sanken die Genehmigungen um knapp 20 Prozent. Das entspricht einem Minus von 18.300 Genehmigungen.

Etwa seit Beginn des Jahres 2022 ging die Zahl der Baugenehmigungen immer weiter zurück. Seit Dezember 2022 wurde in Deutschland zu keinem Zeitpunkt der Bau von mehr als 30.000 Wohnungen gestattet. Betrachtet man den saison- und kalenderbereinigten Wert, also einen Wert, bei dem „Effekte wie die Zahl der Verkaufstage, der Feiertage und so weiter“ aus den Meßzahlen herausgerechnet wurden, wurden zuletzt im Juli 2022 sogar mehr als 30.000 Wohnungen genehmigt. (lb)

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