KÜNZELSAU. Der Geschäftsführer des Schrauben-Handelsunternehmens Würth, Reinhold Würth, hat an seine Mitarbeiter ein Anti-AfD-Schreiben versendet. Über 25.000 Personen erhielten demnach einen fünfseitigen Brief, in dem sich Würth auf die Seite der großen antirechten Demonstrationen stellt.
Den Menschen gehe es in Deutschland gut, heißt es in dem Text nach Berichten des SWR. Niemand müsse hungern oder frieren, sogar für Urlaubsreisen sei Geld vorhanden. „Bloß wegen ein bißchen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig“, heißt es in dem Text des Unternehmers.
Es sei „wunderbar, daß unser Deutschland eine Ampelregierung aushalten“ könne, die „wie ein Hühnerhaufen“ durcheinanderrenne und dennoch positive Gesetze auf den Weg bringe. Im Gegensatz zur Weimarer Republik leide heutzutage niemand an Armut. „Die Sozialeinrichtungen des Bundes und der Länder überschütten geradezu die Bedürftigen mit Hilfsangeboten.“
„Was wohl mit den Mitarbeitern passiert, die trotzdem die AfD unterstützen oder wählen?“
Es sei der „Normalfall“, daß Bürger in Deutschland „wohl etabliert ein eher freiheitliches Leben“ führen könnten und „einen guten oder angemessenen Arbeitsplatz“ hätten. Er wette, daß sogar der durchschnittliche AfD-Wähler über ein eigenes Auto verfüge und mindestens einmal im Jahr in den Urlaub fahre.
Der Fraktionschef der baden-württembergischen Landtagsfraktion der AfD, Anton Baron, kritisierte die Aktion in scharfen Worten. „Der Milliardär Reinhold Würth beteiligt sich an der Hetzkampagne gegen die AfD. Doch damit nicht genug: Würth solidarisiert sich öffentlich mit den antidemokratischen ‚Demos gegen Rechts‘ und somit vor allem mit Grünen, die Personen wie Würth das Vermögen zu großen Teilen nehmen wollen“, schrieb Baron auf Facebook. Zudem zeige Würth seine „Verachtung für die existentiellen Ängste der Bürger“.
„Was wohl mit den Mitarbeitern passiert, die trotzdem die AfD unterstützen oder wählen? Werden sie denunziert oder gar entlassen“, fragte der Politiker. Es sei „eine Schande“, was derzeit im Land passiere.
(lb)
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Quellenlink : Baden-Württemberg: Baden-Württemberg Milliardenschwerer Unternehmer verschickt Anti-AfD-Schreiben an Mitarbeiter