„Ausländer raus“-Video: „Ausländer raus“-Video Exmatrikulation? Hochschule verkündet Entscheidung bei Sylt-Studentin

HAMBURG. Eine Studentin, die auf dem sogenannten Sylt-Video zu sehen ist, darf weiter an ihrer Hochschule studieren. „Es wird kein Exmatrikulationsverfahren gegen die Studierende geben, die sich an den rassistischen Gesängen im Rahmen einer Feier auf Sylt beteiligt hat“, teilte die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg mit.

Das habe der Exmatrikulationsausschuß, den die HAW wenige Tage nach der Veröffentlichung des Videos Ende Mai eingesetzt hatte, einstimmig beschlossen. Dagegen bleibt das dreimonatige Hausverbot gegen die Studentin bestehen, das die Hochschule zeitgleich mit der Einsetzung des Ausschusses ausgesprochen hatte.

Das Video, auf dem mehrere Personen im Außenbereich eines Clubs  auf Sylt eine umgetextete Version des Liedes „L’amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D’Agostini singen, hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Im Refrain der umgetexteten Versionen heißt es: „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen.“ Zudem ist auf dem Video eine Person zu sehen, die den Hitler-Gruß imitiert.

Sylt-Video findet zahlreiche Nachahmer

Seit der breiten Berichterstattung über das Video werden immer wieder Fälle bekannt, in denen die umgetextete Version des Liedes gesungen wurde. Auf zahlreichen Volksfesten ist das Abspielen selbst der Originalversion inzwischen untersagt.

Auch der europäische Fußballverband UEFA hat sich dazu entschieden, das Lied während der aktuell laufenden Europameisterschaft nicht abzuspielen. Dennoch wurde die Melodie des Liedes etwa beim Spiel zwischen Spanien und Italien am Donnerstagabend deutlich hörbar von zahlreichen Zuschauern im Stadion angestimmt.

Im Vorfeld der Partie zwischen Deutschland und Ungarn hatten ungarische Anhänger bei einem Fanmarsch durch den Spielort Stuttgart eine „Döp, Döp, Döp“-Version des Liedes gesungen.

(dh)

Quellenlink : „Ausländer raus“-Video: „Ausländer raus“-Video Exmatrikulation? Hochschule verkündet Entscheidung bei Sylt-Studentin