Aufregung im Netz Deutschlandfunk-Journalist bringt „Todesstrafe, aber nur für Superreiche“ ins Spiel

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KÖLN. Der ÖRR-Journalist Niels Schniederjann hat mit der Idee, die Todesstrafe für „Superreiche“ einzuführen, für Kritik gesorgt. In einem inzwischen gelöschten Post auf der Kurznachrichtenplattform X schrieb er: „Selbstjustiz ist falsch und zersetzt die Gesellschaft. Um das zu verhindern, könnte man über den Vorschlag des Politikwissenschaftlers John McCormick nachdenken: Wiedereinführung der Todesstrafe, aber nur für Superreiche.“

Schniederjann, der in der Vergangenheit auch für die Berliner Zeitung und die österreichische Tageszeitung Die Presse geschrieben hatte, löschte den Beitrag kurz darauf wieder. Doch Screenshots verbreiteten sich rasch in den sozialen Medien. Anlaß für Schniederjanns Äußerung war der Mord an dem US-amerikanischen Konzernchef Brian Thompson. Im Verdacht, den Unternehmer ermordet zu haben, steht derzeit Luigi Mangione, Absolvent einer amerikanischen Eliteuniversität. Die Ermittler sprechen von einer „dreisten, gezielten“ Tat.

Knappe Stellungnahme des Deutschlandfunks

Auf Anfrage der Welt erklärte der Deutschlandfunk, daß man zu „Kommentaren und Beiträgen von festen oder freien Mitarbeitern auf deren persönlichen Social-Media-Kanälen keine Stellung nehme“.
John McCormick, Politikwissenschaftler an der University of Chicago, beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Rechenschaftspflicht wohlhabender Bürger und Regierungsbeamter bei Korruption.

In seinem Buch „Machiavelli und der populistische Schmerzensschrei“ argumentiert er für eine Reform demokratischer Systeme, um oligarchische Korruption zu verhindern und die Bürgerbeteiligung zu stärken. Schniederjann hatte seinem Beitrag einen Screenshot des Buchcovers angehängt. (rr)

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